titelthema
die neuen zahlen:
Wohin rollt der Ball
im Profi -fuSSball ?
Während man sich beim Kleeblatt mit Akribie auf die Herausforderungen eines
zunehmend schwierigeren Umfeldes einstellt, scheinen die Zukunftsprobleme
noch nicht bei allen Akteuren in Deutschland wirklich präsent zu sein.
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Er war mit Spannung erwartet worden, der jährliche „Wirtschaftsreport“
der Deutschen Fußball-Liga (DFL). In der Woche
vor Erscheinen unseres Kleeblatt Magazins kam er heraus – und
bot einige erwartbare Aussagen, aber auch aus Sicht des Kleeblatts
einige, nennen wir es mal, erstaunliche Ergebnisse.
Dass sich der Profifußball in einem schwieriger werdenden
wirtschaftlichen Umfeld bewegt, war im Übrigen schon vor der
Pandemie zu sehen. Die hat, wie in allen gesellschaftlichen Bereichen,
auch im Berufssport wie eine Lupe bestehende Probleme
vergrößert.
„Wir haben schon vor der Pandemie begonnen, unser Verhalten
den neuen Gegebenheiten anzupassen“, sagt Kleeblatt-
Geschäftsführer Holger Schwiewagner. Denn auf die Tatsache,
dass die TV-Gelder nach jahrelangem Steilflug nach oben nun
kleeblat t-magazin #0107 | 056.014.2022
Wohin rollt der Ball
in den deutschen Profiligen
in den nächsten Jahren?
stagnieren oder sogar leicht rückläufig sind, hat man in Fürth
längst reagiert.
16 Prozent weniger
Der nun erschienene Wirtschaftsreport zeigt, wie wichtig das
war. Denn für den deutschen Profifußball haben sich die Probleme
verstärkt. Gegenüber der letzten Saison vor der Pandemie,
der Serie 20918/19, in der auch noch der alte TV-Vertrag für
Bestwerte sorgte, ist der Umsatz der 36 DFL-Vereine insgesamt
um 16 Prozent gesunken. Mit 4,05 Milliarden Euro bewegte sich
der Gesamtumsatz etwa auf dem Wert der Spielzeit 2016/17.
Nun könnte man ja auf Grund der außergewöhnlichen Corona
Situation meinen, dies sei immer noch ein zufriedenstel-
Foto: Markus Ludwig