„Vieles kann der Mensch ersetzen, nur den Menschen nicht“ heißt es an der Galerie
verdienter Akteure in unserer Haupttribüne, zu der auch Fritz Servas gehört.
der bleibt hängen:
frit z se rvas
Monat für Monat blicken wir auf Menschen, die im Kopf bleiben:
Durch Termine ihre Art, ihr Engagement oder ganz besondere Momente,
die sie mit unserem Kleeblatt bis verbinden.Pfingsten Dieses Mal:2022
Fritz Servas.
Allzu viel wissen wir über den Herrn mit dem modischen
Schnauzer eigentlich nicht – dennoch aber nimmt er auf der
Wand mit den herausragenden Köpfen der Geschichte der Spielvereinigung
eine besondere Stelle ein: Er steht nämlich, zusammen
mit Reinhard Barthel, ganz vorne. Denn während Barthel der
Initiator der Fußballabteilung im TV 1860 Fürth war und somit
der Gründervater des Kleeblatts, war Servas der erste Trainer.
Fritz Servas war 1877 in Berlin geboren worden und spielte
Fußball beim „Berliner Thor- und Fußballclub Britannia 1892“,
einem frühen Fußballverein, der in Berlin, wo es ja schon zahlreiche
Gründungen von Klubs gab, zu den besten Teams zählte.
Wer in der Mannschaft des BTUFC Britannia 1892 spielen wollte,
der musste schon eine vernünftige technische Grundausbildung
haben – was den meisten Neu-Kickern der damaligen Zeit noch
abging.
1901 war Servas beruflich nach Nürnberg gezogen und
schloss sich dem 1. FCN an. Als Trainer vermittelte er den Nürnbergern
die Grundzüge des Fußballspiels. Der Fürther Reinhard
Barthel war zunächst ebenfalls beim neugegründeten FCN dabei,
wollte aber möglichst bald auch in seiner Heimatstadt Fürth
die neue Ballsportart einführen und gründete somit die Spielvereinigung
als Abteilung des TV 1860.
1904/05 Spielertrainer
Nachdem Barthel Servas kannte, konnte er ihn überzeugen,
1904 für ein Jahr lang Spielertrainer bei der Spielvereinigung zu
machen, um den meist noch relativ ahnungslosen Fußball-Neulingen
die Grundzüge des Spiels beizubringen.
So wurde Servas also der erste Trainer der SpVgg Fürth und
absolvierte in dieser Zeit als Spielertrainer auch Partien für das
Kleeblatt. Danach war er noch bis 1906 beim Club tätig. Hinterher
verliert sich seine Spur, ob er noch weiterhin gespielt oder
trainiert hat, ist nicht bekannt. Servas verstarb 1942 in Eutingen,
einem Ortsteil von Pforzheim. js
kleeblat t-magazin #10 | 06.04.2022 17
Foto: Luca Labbadia