
„Vieles kann der Mensch ersetzen, nur den Menschen nicht“ heißt es an der Galerie
verdienter Akteure in unserer Haupttribüne, zu der auch Max Appis gehört.
der bleibt hängen:
max appis
Monat für Monat blicken wir auf Menschen, die im Kopf bleiben:
Durch ihre Art, ihr Engagement oder ganz besondere Momente,
die sie mit unserem Kleeblatt verbinden. Dieses Mal: Max Appis.
Termine bis Pfingsten 2022
Eine wahre Legende des Kleeblatts haben wir aus der Wand
mit den wichtigsten Köpfen der Historie ausgesucht: Max Appis.
Dass der gebürtige Fürther über Jahrzehnte die Spielvereinigung
prägen würde, hatte sich früh abgezeichnet. Denn Max
kam 1926 zur Welt, als die beste Mannschaft, die die SpVgg
Fürth je hatte, ihren zweiten Meistertitel feierte. Und, was sicher
noch wichtiger war: Er war der Sohn von Ludwig Appis, der zwischen
1925 und 1931 58 Mal fürs Kleeblatt auflief und 1931 in
dem Team stand, das die Süddeutsche Meisterschaft holte.
Solchermaßen „vorbelastet“ begann Max mit dem Fußballspielen
beim Kleeblatt. 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, debütierte
er in der I. Mannschaft. Im Laufe der Jahre entwickelte
er sich zum Spielgestalter, und wäre nicht der Krieg mit längerer
Gefangenschaft in England dazwischengekommen, dann wäre
Appis weiter vorne als auf Platz neun in der ewigen Einsatzliste.
397 Pflichtspiele und unzählige Freundschafts-Einsätze stehen
auf seinem Konto, dazu 139 Treffer in Liga und Pokal. Viele davon
erzielt durch Freistöße, die der Standardspezialist mit dem
hammerharten Schuss im gegnerischen Tor unterbrachte.
Die Namen des legendären Sturms, der 1950 die meisten
Tore in Deutschland erzielte und das Kleeblatt zur Süddeutschen
Meisterschaft schoss, kannte noch Jahrzehnte später jeder Fußballanhänger
in Fürth: „Brenzke-Nöth-Appis-Schade-Hoffmann“.
Heute würde man sagen: Der Goldstandard aller Sturmformationen,
die je für die Spielvereinigung aufgelaufen waren. Erst
im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft war gegen den VfB
Stuttgart Endstation.
Konku rrent von Fritz Walter
Unbedingt zu erwähnen ist eine Diskussion, die vom Fachpublikum
geführt wurde: Warum hat Bundestrainer Herberger Max
Appis nie in die Nationalmannschaft berufen? Grund war wohl,
dass er auf der Position von Fritz Walter spielte und Herberger
dem Kaiserslauterer Spielmacher stets den Rücken frei hielt.
In Fürth war Max Appis Führungsfigur. Bis 1961, fast 20 Jahre
lang (!), dirigierte er im Mittelfeld. Dass er nebenbei das Malergeschäft
der Familie leitete, sei erwähnt. In den 60er Jahren war
er Spielertrainer bei Kickers Würzburg und TSV Burgfarrnbach,
dann kickte er lange im AH-Team der Spielvereinigung. 2003
verstarb Max Appis im Alter von 77 Jahren in Fürth. js
kleeblat t-magazin #11 | 04.05.2022 16
Foto: Luca Labbadia