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weil sie so gelaufen ist, wie sie gelaufen ist, hat uns der Verlauf
der Serie viel Sympathien eingebracht.
Kleeblatt Magazin: Das können Sie uns bestimmt näher erklären,
oder?
Azzouzi: Mal vorne weg: Unser Aufstieg war aus der Norm gefallen.
Ich glaube, es hat viele Fußballfans in Deutschland gefreut,
dass es auch mal ein Verein wie das Kleeblatt schaffen kann,
die Gesetze auszuhebeln. Und wir wussten ja, dass es hart wird
in der Bundesliga. Aber wir sind bei uns geblieben und haben
an unserem Weg, an unserer Philosophie festgehalten. Junge
Spieler, unser Fürther Fußball, alle im Verein ziehen gemeinsam
an einem Strang: Wir haben bewiesen, dass es kein Gerede war!
Wir stehen eben für mehr als für blanke Ergebnisse. Dass wir
Ruhe behalten haben, auch im Umfeld, auch bei den Fans, dass
das wir ruhe behalten haben,
das hat uns viel anerkennung
eingebracht!
uns die zugegeben sehr schwache Hinrunde nicht auseinandergerissen
hat, dass wir uns Stück für Stück verbessert haben und
auch Spielern und dem Trainerteam das Vertrauen gegeben haben,
hat uns viel Anerkennung eingebracht. Und es war auch die
Voraussetzung dafür, dass wir in der Rückrunde stark verbessert
aufgetreten sind. Da muss man auch den Hut ziehen vor der
Mannschaft und den Trainern.
Kleeblatt Magazin: Wer in den üblichen Kategorien des Geschäfts
denkt, der konnte nicht so recht verstehen, warum wir
den Trainer nicht gewechselt haben, oder?
Azzouzi: Klar, das hat vielleicht den einen oder anderen gewundert.
Aber was ich gerade gesagt habe, diese Ruhe, die-
1 | Fachgespräch in München:
Rachid Azzouzi und Hasan Salihamidzic.
2 | Immer fürs Kleeblatt
kämpfen: Rachid Azzouzi
im Austausch mit Schiedsrichter
Felix Zwayer.
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se Überzeugung, dass unsere Philosophie, unser Fürther Weg
mittel- und langfristig für das Kleeblatt das Beste ist – das war
notwendig, um auch sportlich die Kurve zu bekommen. An Stefan
Leitl festzuhalten, hat sich sportlich ausgezahlt. Auch wenn
wir den Klassenverbleib nicht geschafft haben. Und obwohl wir
damit rechnen mussten, dass er am Ende der Saison vielleicht
geht. So naiv sind wir hier in Fürth auch nicht, um nicht auch das
einzukalkulieren. Aber unsere Überzeugung war eben, dass es
mit ihm und seinem Trainerteam nach der Winterpause besser
wird. Da haben wir Recht behalten.
Kleeblatt Magazin: Es sah ja zeitenweise sogar danach aus, als
könne man das Unmögliche doch noch schaffen…
Kleeblatt-magazin #11 | 04.05.2022 12