transfererlöse 2. BL im vergleich
Ein Beispiel für
die immensen
Auswirkungen der Corona
Pandemie bietet der
Vergleich der Transfererlöse
aus den Saisons
2019/20 und
2020/21.
Grafik: Katrin Kraft
Hatte man in den zurückliegenden Jahrzehnten fast ausschließlich
positive Zahlen zu vermelden gehabt, so haben die
Auswirkungen der Pandemie den Geschäftsverlauf der Saison
2019/20 so negativ beeinflusst, dass Kalkulationen und Planungen
nicht aufgehen konnten.
Es wäre auch unrealistisch, zu glauben, dass das Kleeblatt
als einer der wenigen der 36 deutschen Profi-Fußballvereine
ohne finanziellen Schaden durch die Krise kommen würde.
„Was passiert ist, war natürlich in keiner Weise vorauszusehen.
Es ist eine schwierige Zeit, aber wir können uns nun auf unser
seriöses Handeln der Vergangenheit stützen“, betont Holger
Schwiewagner. So kann das Kleeblatt den Kampf gegen die
gleichwohl schmerzhaften negativen Auswirkungen der Pandemie
von einer guten Basis aufnehmen, die durch zielgerichtetes
Wirtschaften geschaffen wurden. Trotz des von 28,6 (18/19)
auf 22,6 Millionen Euro gesunkenen Umsatzes und des angesprochenen
Verlustes kann das Kleeblatt immer noch auf eine
stattliche Eigenkapitalquote von 40 Prozent verweisen.
Wegfall wi chtiger Einn ahmequellen
Zahlreiche Mitglieder der DFL, ob aus der Ersten oder Zweiten
Bundesliga, werden mit signifikantem Verlust abschließen.
Die 2. Liga hat dabei vor allem auch mit den Mindererlösen auf
dem Transfermarkt zu kämpfen. Von 148 auf nur noch 24 Millionen
Euro sind diese Einnahmen des Bundesliga-Unterhauses
zusammengeschrumpft. Gerade auf das Kleeblatt, das seinen
Umsatz stets mit Transfererlösen ergänzen muss, bedeutet dieser
Einbruch den Wegfall von wichtigen Einnahmequellen. Dass
die Geisterspiele ihr Übriges dazu tun, muss eigentlich nicht
erwähnt werden. Im vergangenen Spieljahr lag der Zuschauerschnitt
zur Zeit des ersten Lockdowns in Fürth bei knapp
über 10 000. Da attraktive Spiele wie das bereits ausverkaufte
Heimspiel gegen den HSV noch gefolgt wären, hätte sich dieser
Schnitt noch verbessert, doch stattdessen gingen beachtliche
Summen aus den Zuschauereinnahmen verloren. Nicht erbrachte
Werbeleistungen in Zusammenhang mit den zuschauerlosen
Spielen belasteten das Ergebnis zusätzlich.
Solidarität und Zuspruch hat das Kleeblatt in dieser schweren
Zeit viel erhalten. Mitarbeiter und die Lizenzmannschaft verzichteten
in erheblichem Maße auf Gehalt. „In diesem Zusammenhang
müssen wir uns auch bei unseren Fans bedanken,
die bis auf nur wenige Ausnahmen auf die Rückerstattung der
bereits gezahlten Dauerkarten verzichtet haben. Und die uns aktuell
auch mit dem Erwerb der Soli-Dauerkarte geholfen haben“,
freut sich Holger Schwiewagner, der auch die Partner des Kleeblatts
in seinen Dank mit einschließt: „Auch unsere Partner und
„Was passiert ist,
war natürlich in
keiner Weise vorauszusehen!“:
Holger
Schwiewagner während
der Bilanz-Pressekonferenz
am
25. November.
Foto: Markus Ludwig
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