Sponsoren sind uns in hohem Maße treu geblieben. Wir hoffen,
dass sie das auch in Zukunft tun können.“
Weitere Einnahmen gingen der Spielvereinigung durch
den Lockdown im Veranstaltungsbereich verloren, denn in der
Haupttribüne konnten auch viele geplante Events nicht durchgeführt
werden. Wie wichtig am Ende des Tages die Fortführung
der Saison auch ohne Zuschauer war, wurde an dieser Stelle
schon thematisiert: Die TV-Gelder haben die größten Probleme
abgefedert.
„Wir haben uns gewundert“
Dennoch hat das Öffentlichwerden massiver, sogar existenzbedrohender
Probleme bei einigen Klubs nicht nur die Abhängigkeit
des Profifußballs von den Medienerlösen noch einmal
ins Bewusstsein gehoben. Es wurde auch eine Diskussion
um die Verteilung dieser Erlöse eröffnet. Die Führung der SPVGG
GREUTHER FÜRTH erhofft sich hier eine solidarische Lösung.
„Wir haben uns schon etwas gewundert, wie zuletzt in der Öffentlichkeit
über diese Themen gesprochen wurde. Wir vertrauen
auf das gewählte Präsidium der DFL, denn dieses ist auch
das Gremium, in dem die Entscheidungen gefällt werden“, stellt
Holger Schwiewagner die Linie des Kleeblatts klar.
Nichtsdestoweniger sind bereits erhebliche Anstrengungen
unternommen worden, um die Auswirkungen der Krise abzufedern.
Dabei hat sich die Geschlossenheit innerhalb der Spielvereinigung
bewährt. Alle Gremien, ob Geschäftsführung, Aufsichtsrat
oder auch das Präsidium des eingetragenen Vereins,
haben ihren Teil beigetragen. „Wir haben eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit, sowohl im Aufsichtsrat als auch im Verhältnis
der Gremien untereinander“, betont Aufsichtsratsvorsitzender
Walter Brand in diesem Zusammenhang. Man habe, so Brand,
angesichts der Situation „die eine oder andere Zusammenkunft
mehr“ gehabt als normalerweise,
Links: Aufsichtsrats-
Vorsitzender Walter
Brand betont den Zusammenhalt
in schwieriger Zeit. –
Rechts: Die Mannschaft
dankt ihren treuen Fans,
hier nach dem ersten
Saisonheimspiel
gegen Osnabrück.
auch sei das Präsidium
des e. V. an den
Sitzungen beteiligt worden.
„Dabei ging es um Transparenz
und die Tatsache, dass alle an einem Strang ziehen“, so
Brand. Der Aufsichtsrat habe sich konstruktiv eingebracht und
der Geschäftsführung den Rücken gestärkt.
„Wir haben auf die Situation in allen Bereichen mit signifikanten
Einsparungen reagiert. Die Personalkosten bei Profis,
NLZ und Verwaltung wurden um rund zwei Millionen Euro gesenkt“,
stellt derweil Holger Schwiewagner klar, dass der Etat
für die laufende Spielzeit den Gegebenheiten angepasst werden
musste. Brand ergänzt: „Wir können uns da nur auf allen
Ebenen bedanken. Es müssen von allen Opfer gebracht werden,
denn Mitarbeiter waren und sind in Kurzarbeit und auch
die Lizenzmannschaft hat auf Gehalt verzichtet.“ Brand gibt als
Sprecher des Aufsichtsrates einen Dank an Partner, Sponsoren,
Fans und vor allem die Dauerkarteninhaber weiter: „Die Kleeblatt
Familie hält zusammen!“ Dass es trotz der schmerzhaften
Einschnitte sportlich sehr gut läuft, ist ihm ein Extra-Lob wert:
„Rachid Azzouzi und seine Mitarbeiter haben da super Arbeit
geleistet, denn es ist schwer, mit einem relativ kleinen Etat eine
so schlagkräftige Truppe zusammenzustellen.“
Gleichwohl wird auch 2020/21 wieder durch einen Verlust
gekennzeichnet werden. Wie hoch dieser sein mag, lässt sich
zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen. Die Platzierung in der
Abschlusstabelle, auch die Tatsache, wie viele Spiele mit oder
ohne Fans stattfinden dürfen, beeinflussen eine Vorhersage. Erfreulich
ist, dass das Team trotz des gesenkten Spieleretats das
erste Viertel der Saison mit Erfolg bestritten hat.
Solide wi rtschaftliche Basis
„Das Umfeld ist durch die Pandemie noch schwieriger geworden,
aber wir arbeiten an einer soliden wirtschaftlichen Basis,
die das Fundament einer sportlich erfolgreichen Zukunft
sein muss“, so Schwiewagner, der „eine umsichtige, zielgerichtete
Mittelverwendung“ als Grundlage der seriösen Führung der
SPVGG GREUTHER FÜRTH auch für die Zukunft in den Mittelpunkt
stellt – so wie es in den vergangenen Jahrzehnten rund
um den Ronhof üblich war. Diese Tradition kann auch eine Corona
Pandemie nicht abschaffen. js
Titelthema
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