was mac ht eigen tlich...?
wolfgang Fidelak
spv gg fürth von 1960 bi s 1967 (63/2 Tore).
Das Jahr 1955: Ein halbes Jahr war der junge Wolfgang Fidelak
schon bei seinem Onkel in der Lehre, der einen Möbelhandel
im Laubenweg gegenüber des Ronhofs betrieb. Von dem
1964 über den HSV. „Wir haben unter der Woche in Hamburg 1:1
gespielt, dann sind wir mit dem Nachtzug heimgefahren, da die
meisten am nächsten Tag in die Arbeit mussten. Das Wiederholungsspiel
Foto: privat
Gebäude aus, das heute den Greuther Teeladen beherbergt,
blickte der 16-Jährige mit großen Augen in den Sportpark. Für
den Jungen aus der Oberpfalz, der im Krieg aus Schlesien vertrieben
worden war, war das Kleeblatt wie aus einer anderen
(Fußball-)Welt. „Ich habe erstmal den Jugendmannschaften zugesehen
und geschaut, ob ich da mithalten kann. Dann habe
ich mir nach einem halben Jahr ein Herz genommen und mich
angemeldet“, erinnert sich Fidelak.
Es war sicher nicht die schlechteste Idee. Denn der „Junge
von Gegenüber“ war zwar eher schmächtig, dafür aber enorm
laufstark. Auch taktisch lernte er schnell dazu und schaffte es
nach der Bezirksmeisterschaft mit der 2. Jugend in die 1. Jugend,
wo er mit kommenden Lizenzspielern wie Conny Heidner,
„Mac“ Schneider, Dieter Emmerling und dem späteren Nürnberger
Tasso Wild zusammenspielte.
Nach zwei Jahren in der Amateurmannschaft wurde er 1960
in den Kader der Ersten Mannschaft berufen. „Als Ertl Erhard
meine alten Fußballschuhe sah, schickte er mich zum Geschäftsführer
und ließ mir einen Schein ausstellen, mit dem ich
mir in einem Sportgeschäft in der Stadt neue Schuhe holen durfte“,
schmunzelt Fidelak, wenn er an seine Anfänge zurückdenkt.
Spielpraxis bekam er in der Reserve-Mannschaft, hatte auch
Einsätze in der „Ersten“, in der erstklassigen Oberliga. Dabei
hielt er den Supertechnikern wie Max Appis oder Ossi Schmidt
den Rücken frei. „Der Max sagte vorm Spiel bei den Löwen im
„Grünwalder“ zu mir: Mein Revier ist der Mittelkreis, der Rest
außen rum gehört dir!“. Zusammen mit Ossi Schmidt beackerte
er als Außenläufer die rechte Seite. „Der Ossi hat den Ball mit
der Hacke zu mir gespielt, ich gleich wieder steil – das war ein
eingeübter Spielzug“, schildert „Fidus“, wie er von den Mitspielern
genannt wurde, taktische Finessen der Oberliga-Zeit. Mit
Schmidt wie mit vielen anderen verband Fidelak auch nach der
Karriere eine Freundschaft. „Ich hab sogar Ossis Frau damals
zur Entbindung des ersten Kindes in die Klinik gefahren“, lacht
Fidelak. (Das Kind, nebenbei bemerkt, freut sich besonders über
diese Anekdote, denn es ist der Autor dieses Textes.)
Steckb rief
Position: Außenläufer.
Alter: 81.
Größe: 170 cm.
Höhepunkt der Laufbahn war für Fidelak der Sieg im Pokal
Wegen des Berufs aufgehört
Mit 27 war für Fidelak allerdings schon 1967 Schluss. „Ich
musste aufhören, da ich in der Möbelfirma immer mehr Arbeit
hatte und ab und zu nicht trainieren konnte. Dann kam dazu, dass
mich der damalige Trainer „Zapf“ Gebhardt nicht mehr aufstellte.“
So kickte Fidelak zum Spaß in der SpVgg-Privatmannschaft
„Union“ und dem Alten-Herren-Team und konzentrierte sich aufs
Möbelgeschäft, das er übernahm und bis 2000 weiterführte.
Im Ronhof sieht man den weiterhin laufstarken „Fidus“, der in
Stadeln wohnt und mit seiner Frau Monika fast täglich im Fürther
Wiesengrund seine Walking-Kilometer abspult, regelmäßig, meist
mit Frau und Enkel. „Der ist zwar in Stuttgart geboren und lebt
momentan in Frankfurt, ist aber absoluter Kleeblatt-Fan“, freut
sich der 81-Jährige und hofft darauf, möglichst bald wieder sein
Ehemalige Vereine: SpVgg Wiesau,
SpVgg Fürth.
haben wir im Ronhof vor 22 000 Zuschauern 2:1 gewonnen“,
schwärmt Fidelak von der Partie, in der er HSV-Nationalspieler
Charly Dörfel zur Wirkungslosigkeit verdammte.
Einsätze Oberliga: 10/0 Tore.
Einsätze Regionalliga Süd: 45/2 Tore.
Lobt die „tolle Übersicht“ auf
das Spielfeld von der neuen
Tribüne bei den Spielen
des Kleeblatts: Wolfgang
Fidelak, hier im 2. OG des
Baus vor der historischen
Fügeltür aus der Aula der
alten Tribüne.
Kleeblatt live erleben zu dürfen. js
F.: Daniela Balda