Olivier Occean schießt an Starke vorbei
zum 0:1 ein. – Unten: Marvin Compper
sieht von Schiri Fritz
die Rote Karte.
Am 22. Dezember 2020 spielt das Kleeblatt auswärts im Pokal
in Hoffenheim – Hoffenheim, da war doch was? Klar, 2012,
am 8. Februar. Da trat das Kleeblatt im Viertelfinale zur Auswärtspartie
bei der TSG an. Mit einem am Ende verdienten 1:0-
Sieg kämpfte sich der Außenseiter damals in das Halbfinale.
„Wir sind dorthin gefahren mit der festen Überzeugung,
dass wir weiterkommen können“, erinnert sich Mike Büskens.
Der damalige Coach der Ronhofer musste seinen Mannen vor
der Partie dabei gar nicht so viel Selbstvertrauen einimpfen. „Wir
hatten ja zuvor dank Eddys Kopfballtor den Club rausgeworfen“,
erinnert Büskens an die Runde zuvor, als Edgar Prib mit seinem
Auswärtstor in Nürnberg zu einem Derbyhelden geworden war.
Der Erfolg beim damaligen Erstligisten hatte den Kleeblättlern
genug Mut gegeben. Zudem hatte man sich eine Taktik zurecht-
gelegt, mit der man den Hoffenheimern beikommen wollte:
„Wir hatten schnelle Spieler vorne, Schröcky und Chris Nöthe
und Sercan Sararer. Die haben den Hoffenheimern bei unseren
schnellen Gegenzügen wehgetan.“
TS g mit schlechter Phase
„Die Hoffenheimer hatten da auch eine schlechte Phase“,
rekapituliert Rachid Azzouzi, der das Spiel damals auf der Bank
miterlebt hatte, „und unsere Jungs waren heiß und wollten unbedingt
weiterkommen.“ Der heutige Geschäftsführer Sport der
Spielvereinigung erinnert sich an die Einstellung, mit der das
Team damals ins Spiel ging: „Wir waren absolut überzeugt, dass
wir das schaffen können.“
So gingen die Kleeblättler die Partie dann auch an. Hoffenheim
spielte behäbig und brachte wenig zustande. Der frustrierte
Marvin Compper ließ sich zu einer harten Attacke gegen
Robert Zillner hinreißen, danach fuhrwerkte er noch im Gesicht
von Stephan Fürstner herum und sah von Schiedsrichter Fritz
die Rote Karte.
Mit einem Mann mehr kontrollierte der Zweitligist nun die
Partie. Garant des Sieges war, wie damals nicht anders zu erwarten,
Olivier Occean. Der Torjäger nahm in der 44. Minute einen
weiten Pass von Thomas Kleine geschickt mit und ließ sich
auch von drei ihn umringenden Hoffenheimern nicht aus der
Ruhe bringen. Tormann Tom Starke hatte gegen den platzierten
Schuss des Fürther Stürmers keine Chance.
In der zweiten Hälfte versuchten die dezimierten Gastgeber
viel, es gelang aber wenig. „Am Ende hatten wir sogar noch
ein paar gute Chancen zum 2:0“, so Büskens. Kaum war der
Schlusspfiff
ertönt, da sprang er mit der ganzen Bank auf und
es kam zu einer Jubelorgie auf dem Feld und auf den Rängen.
5000 Fürther waren damals mit ins Kraichgau gefahren und
hatten Heimspielatmosphäre mitgebracht. „Es war super, wie
die Fans uns da unterstützt haben. Sicher hat uns dieser weitere
Pokalerfolg auch zusätzlichen Schwung für die restliche Saison
der Zweiten Liga gegeben“, weiß Rachid Azzouzi.
Und Mike Büskens traut dem Kleeblatt auch heuer einen
ähnlichen Coup zu wie seinerzeit: „Ich habe schon viele Spiele
der Spielvereinigung in dieser Saison gesehen. Sie machen es
wirklich sehr gut. Wenn sie diese Leistung auch in Hoffenheim
zeigen können, dann ist da was drin.“ Und dann geht's, wenn
es nach Mike Büskens geht, noch weiter: „Im Halbfinale gibt's
dann die Revanche gegen Borussia Dortmund!“ js
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DFB-Poka l