IM HINTERGRUND
auch „Granulatdünger“ genannt, bestimmt werden kann. Der
muss benutzt werden, denn beim Mähen bleibt kein abgeschnittenes
Gras zurück, das ansonsten als natürlicher Dünger dienen
würde – allerdings auch schnell zu „Rasenfilz“ führen könnte.
DAS GESTRIEGELTE GRÜN
Mechanische Arbeitsschritte, um den Rasen spielfähig zu bekommen,
werden mehrere durchgeführt. So wird das Grün regelmäßig
„gestriegelt“. Das ist, wie Steffen Zeller es nennt, „leichtes
Vertikutieren“ mit vibrierenden Federzinken, die den Rasen von
abgestorbenem Material und Rasenfilz befreien. „Dabei wird die
Pflanze leicht verletzt – das ist ein Impuls, der sie zur Bestockung
antreibt“, sagt Zeller und beschreibt die „Bestockung“ als Prozess,
der die Pflanze in die Breite treibt.
SAUERSTOFF FÜR DAS GRAS
Die Rasenfläche wird also dichter. Um ihr genug Sauerstoff
zu geben, wird entweder „aerifiziert“, das heißt, es werden kleine
Löcher in den Boden gebohrt. Oder es wird drei Mal im Jahr
„geschlitzt“, alle acht Zentimeter werden Schlitze in den Boden
gesetzt, um die Sauerstoffversorgung zu verbessern. Während
im Laufe des Liga-Spielbetriebs immer wieder kleinere Mengen
feinkörnigen Sandes aufgebracht werden, wird in der Sommerpause
etwas mehr Sand auf die Plätze geschüttet.
er nun auch noch den „Fachagrarwirt Head-Greenkeeper“ draufgesattelt.
Blaukorn und etwas mähen waren eben gestern.
23 BIS 25 MILLIMETER
Vor eineinhalb Jahren hat Zeller mit seinem Team, zu dem
neben Justin Brown auch noch Daniel Hermenau, Tayfun Lößel
und als Helfer Dominic Roth gehören, den Rasen im Sportpark
Ronhof | Thomas Sommer neu angesät. Auf nur 23 bis 25 Millimeter
Länge werden die Halme gestutzt. „Das vertragen die
Rasensorten, die wir verwenden“, weiß Zeller. Gemäht wird nicht
mehr mit schwerem Gerät, stattdessen kommen benzingetriebene
Spindelmäher zum Einsatz, die von Hand über den Platz
geschoben werden.
Alle vier Wochen wird dabei die Mährichtung gewechselt,
damit sich die Halme nicht in eine bestimmte Richtung legen,
sondern aufrecht bleiben. „Wenn die Halme senkrecht stehen,
dann läuft der Ball besser“, erklärt Zeller.
ZWEI MAL PRO JAHR BODENPROBEN
Um dem Rasen genügend Nährstoffe in der richtigen Kombination
zuzuführen, wird zwei Mal im Jahr eine Bodenprobe
durchgeführt. Die ist aufwändig, kann bis zu 250 Euro kosten,
ist aber nötig, damit die Zusammensetzung des Flüssigdüngers,
»DER RASEN IN DEN
BUNDESLIGASTADIEN
IST EIN NATÜRLICHES
PRODUKT AUF EINEM
UNNATÜRLICHEN BODEN!«
STEFFEN ZELLER
KLEEBLATT-MAGAZIN #12 | 01.06.2022 12