Kommando
Über 150 Jahre ist der Fußball so – oder
so ähnlich – wie wir ihn heute kennen alt.
Aber auch vor der Saison 2019/20
wurden wieder einige Regeln geändert.
Die Football Association aus dem „Mutterland des Fußballs“
legte 1863 erste verbindliche Richtlinien fest. Abkippende
Sechser und frühes Gegenpressing gab es damals
(wahrscheinlich) noch nicht in der Form wie heute – auch das
Regelwerk ändert sich Jahr für Jahr: International Football Association
Board (IFAB) und Weltfußballverband FIFA haben vor
Anpfiff der Spielzeit 2019/20 wieder neue Regeln erlassen.
Lücke übersehen – und angepasst
Eine davon wurde bereits ad absurdum geführt – und ad
acta gelegt. Seit Sommer durften beim Abstoß vom Tor eigene
Spieler im Strafraum bleiben, nur der Gegner musste sich außerhalb
des Sechzehners aufhalten. Was auch in der Zweiten
Liga nach sich zog: Torhüter lupften die Kugel auf den Kopf
des eigenen Abwehrmannes, nahmen ihn dann – regelkonform
– mit den Händen auf. Mit dieser Handhabung ist schon
wieder Schluss: Beim Abstoß darf der Torwart nach nur einer
Zwischenstation den Ball nicht wieder in die Hand nehmen.
Neues von der Bank
Was in den untersten Amateurklassen schon lange Gang
und Gäbe ist, erreicht nun auch die Profiligen: Bei Auswechslungen
sollen Spieler nun den schnellsten Weg vom Platz suchen,
müssen nicht mehr zum vierten Offiziellen laufen, wo sie
häufig mit dem frischen Mann abklatschten. Zeitspiele beim
Auswechseln sollen damit reduziert werden.
Auch bei Trainern und Betreuern können Schiedsrichter
künftig Karten zücken: Sie können laut DFB-Statuten „Maßnahmen
gegen Teamoffizielle ... ergreifen, die sich nicht verantwortungsbewusst
verhalten“, also Gelb oder Rot zeigen. Weiter
heißt es dass „die Disziplinarmaßnahme gegen den höchstrangigen
Trainer in der technischen Zone ausgesprochen“ wird, sofern
nicht klar ist, wer der Täter ist.
Raus aus der mauer & Hand ist hand
Angreifer stiften beim eigenen Freistoß aus gefährlicher
Distanz gerne Verwirrung, indem sie sich in die Mauer schmuggeln.
Auch diesem Kniff wird ein Riegel vorgeschoben: Bei drei
oder mehr Verteidigern in der Mauer, gilt für die angreifende
Mannschaft ein Mindestabstand von einem Meter, bis der Ball
im Spiel ist.
Auch die Handregel wurde weiter verschärft, verkürzt gilt
„Hand ist Hand“. Klingt einfach. Absichtliche Berührungen werden
ebenso gepfiffen wie unabsichtliche Kontakte, die zu Vorteilen
– insbesondere zu Toren – führen. Vergößerte Körperflächen
sowie Hände und Arme über Schulterhöhe gelten weiter
als Handspiel, auch wenn der Ball „direkt vom Kopf oder Körper
(einschließlich des Fußes) eines Spielers an die Hand/den Arm
eines anderen, nahestehenden Spielers springt.“
Neu in Liga Zwei außerdem: Der Videobeweis. Mehr zum Video
Assistant Referee im Sportpark Ronhof | Thomas Sommer
lesen Sie in dieser Ausgabe auf Seite 16-18. mlu
Vom Boden über den Kopf des Kollegen in die eigene Hand:
Nachdem einige Torhüter auch in der Zweiten Bundesliga
diesen Trick anwandten, wurde die Regel schnell angepasst.
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