Foto: Daniela Balda
Nun war er also da in Deutschland, und
Fußball spielen wollte er natürlich weiterhin
„Ich konnte aber nicht abschätzen, für
welche Liga es reichen würde“, so Abiama,
der sich, da seine Eltern in der Nähe
wohnen, beim Kreisklassisten SpVgg Mögeldorf
anmeldete.
Zu gut für die Kreisklasse
Sein damaliger Trainer hat mehrfach
erzählt, er hätte gleich gemerkt, dass hier
einer war, der für die Kreisklasse viel zu gut
war. Und so ging es schnell aufwärts für
den Neuankömmling. Nach einem Jahr in
der Kreisklasse ging er zur SG Quelle in die
Landesliga, ein weiteres Jahr später holte
ihn der SC Eltersdorf in die Bayernliga.
»Ich konn te ni cht
abschätzen, für
welche Li ga es
reichen würde!«
Oben: Dickson
Abiama auf seinem Platz
in der Kabine des Ronhofs. –
Unten: Dickson Abiama schießt
im Pokal gegen Meinerzhagen
aus kurzer Distanz zum
6:1-Endstand ein. Es war
sein zweites Tor an
diesem Tag.
Auch dort fand er sich zurecht, dem Kleeblatt
schenkte er in der Sommervorbereitung
2019 im Testspiel ein Tor ein. Spätestens
da hatte man den jungen Mann auf
dem Zettel. Abiama bekam einen Vertrag
für die aktuell laufende Spielzeit, trainierte
an der Kronacher Hard mit, spielte aber
die Saison in Eltersdorf zu Ende.
Im Kleeblatt-Trikot bewies der 22-Jährige,
dass er den Sprung von der Kreisklasse
in die Zweite Liga innerhalb von
vier Jahren tatsächlich geschafft hat: Sein
Pflichtspieldebüt gab er im Pokal gegen
Meinerzhagen, wo er zwei Mal traf, auch
in der Zweiten Liga wurde er mehrmals
eingewechselt und traf in Sandhausen
zum 0:3-Endstand. „Ich muss aber noch
einiges lernen, das Tempo ist sehr hoch,
ich muss noch mein Passspiel und den
ersten Kontakt verbessern“, ist das Talent
ehrgeizig.
In der Schule hat er die Mittlere Reife
nachgeholt (die nigerianischen Abschlüsse
werden hier nicht anerkannt), mittelfristig
will er das Abi machen. Genau wie
er sich in kurzer Zeit vom Straßenkicker
zum Profi entwickelt hat, wird er auch das
schaffen. Da darf man sich sicher sein. js
Kbellat t-Magaizn Nr. 07 | 06.01.2021 12