Das erste Pflichtspieltor
2020: Branimir Hrgotas
1:0 zappelt im Netz des FC
St. Pauli am 28. Januar. – Unten:
Das erste Geisterspiel in der Geschichte
des Ronhofs steigt am 17.
Mai. Der HSV kommt zum Nachholspiel
nach Fürth. Durch
Håvard Nielsens Ausgeich
in der Nachspielzeit endet
das Spiel 2:2
Genau ein Jahr vor dem Erscheinungstag
unseres Magazins, am 6. Januar 2020,
berichtete die Weltgesundheitsorganisation
WHO erstmals über eine neue, gerade in China
ausgebrochene „Lungenkrankheit“, ausgelöst
durch ein Corona-Virus. Den Fußball tangierte
diese zunächst noch wenig Aufsehen erregende Meldung nicht.
Der Beginn des Spielbetriebs 2020 brachte gegen St. Pauli am
Laubenweg einen 3:0- und in Regensburg einen 2:0-Erfolg und
somit in der Tabelle Rang vier. Doch solche Erinnerungen an das
Jahr 2020 werden recht bald verblassen. Denn historisch gesehen
wird man sich in mittlerer bis fernerer Zukunft nur noch für
die Auswirkungen der Pandemie interessieren, die ja auch den
Fußball mit voller Breitseite erwischt hat.
Das Spiel gegen den HSV am 13. März wurde wenige Stunden
vor der Begegnung, wie der gesamte Spieltag, abgesetzt.
Ab dem Montag, 16. März, setzte man auch beim Kleeblatt das
Mannschaftstraining aus. Zunächst wurde auf Einzeltraining
und Übungen per Skype und ähnlichen digitalen Hilfsmitteln
gesetzt, ab dem 6. April begann man dann unter großen Sicherheitsvorkehrungen
auf dem Gelände an der Kronacher Hard
wieder mit Kleingruppentraining.
Der Spielbetrieb wurde erst fortgesetzt, als normalerweise
das Saisonende gekommen wäre. Am 17. Mai wurde das Spiel
gegen den HSV nachgeholt, allerdings vor
leeren Rängen. Schnell machte in der Fußballszene
der Begriff „Geisterspiel“ die Runde.
Auch wenn leidenschaftlich über den Sinn
von Fußball ohne Fans diskutiert wurde – für
die Auszahlung der für die meisten Klubs
eminent wichtigen letzten Rate der TV-Gelder war das Spielen in
leeren Stadien unausweichlich.
1:0-Derbysieg
Nach Wiederaufnahme der Runde ging es für das Kleeblatt
zunächst durchwachsen weiter – am 31. Spieltag wurde allerdings
ein 1:0-Derbysieg in Nürnberg verbucht. Derby-Held war
Kopfball-Torschütze David Raum.
Zum Ende der Saison wurde nach insgesamt neun Jahren im
Kleeblatt-Trikot Marco Caligiuri verabschiedet. Branimir Hrgota
war mit zehn Toren bester Torschütze gewesen und wurde später
Caligiuris Nachfolger als Spielführer. Die Spielvereinigung
beschloss die Serie auf dem neunten Rang. Das war um vier
Plätze besser als in der Vorsaison. So ging es in eine insgesamt
sehr kurze Sommerpause.
Die war, was die Pandemie angeht, etwas entspannter,
nachdem viele Beschränkungen durch die Behörden wieder
aufgehoben oder gelockert worden waren. So konnte man relativ
entspannt am 1. Juli den Beginn der neuen Partnerschaft mit
PUMA feiern. Die Eddy´s Fußballcamps und die Fußballschule
durften wieder den Betrieb aufnehmen, und zum Trainingsauftakt
der Profis am 2. August war allgemein eine gewisse Normalität
eingekehrt. Das Kleeblatt begann mit Testspielen, unter
anderem durfte man sich mit der TSG Hoffenheim messen und
unterlag unglücklich 0:1. Der neue Coach der Hoffenheimer, Sebastian
Hoeneß, war beeindruckt und prophezeite den Fürthern
eine gute Saison. Da sollte er, auch zu seinem eigenen Leidwesen,
Recht behalten.
Nachdem man den ersten Honig der Bienen hinter der Gegengerade
geerntet hatte, ging es in die neue Saison. Leider
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