Das Kleeblatt stellt
den jüngsten Kader
der Zweiten Liga: Jamie
Leweling freut sich über seinen
Treffer beim Auswärtsspiel in Sandhausen
(oben), Robin Kehr erzielt
sein erstes Tor in Braunschweig
und beschließt damit auch
den Zweitliga-Torreigen
des Kleeblatts im
Kalenderjahr 2020.
Titel them a
musste man die geplanten Veranstaltungen zum 110-jährigen Jubiläum
des Ronhofs pandemiebedingt absagen, doch einen Tag nach
dem Geburtstag des Stadions schlugen die Kleeblättler am 12. September
im Pokal den Amateurvertreter RSV Meinerzhagen, wenn auch
mit Mühe und nach Verlängerung. Das Spiel fand in Fürth statt, da
Meinerzhagen wegen der Auflagen um eine Verlegung nach Fürth
gebeten hatte. So sah man also zu Beginn des 111. Ronhof-Jahres
das erste „Auswärtsspiel“ der Spielvereinigung in Fürth. Die Saison
begann am 20. September mit einem Heim-1:1 gegen Osnabrück.
Erfreulich zur Länderspiel-Pause war, dass nach Jamie Leweling,
der für die U20-Nationalmannschaft berufen worden war, auch David
Raum und Paul Jaeckel von U-21-Bundestrainer Stefan Kuntz zum
Heimspiel in Fürth eingeladen wurden. Allerdings durften sie, nachdem
sie Kontakt zu einem Corona-positiven Mitspieler hatten, nicht
mitspielen. Ohne die beiden Fürther gewann das deutsche Nachwuchsteam
am 13. Oktober 1:0 gegen Bosnien-Herzegowina.
Im November wieder ohne Fans
Zum Spiel gegen den HSV am 17. Oktober, das 0:1 verloren wurde,
startete mit „Keepers & Cooks“ ein neuer Caterer. Doch der durfte sich
nur dies eine Mal vorstellen, danach wurden die Zuschauer wegen
steigender Fallzahlen der Pandemie wieder ausgeschlossen. So durften
am 1. November keine Fans das 4:1 gegen Hannover bejubeln.
In der Länderspielpause Mitte November durften schließlich Raum
und Jaeckel ihr Debüt in Deutschlands wichtigster Nachwuchsmannschaft
feiern. Der Kleeblatt-Sieg gegen Regensburg festigte die positive
Tendenz. Doch Geschäftsführer Holger Schwiewagner kam trotz
guter sportlicher Ergebnisse nicht umhin, einen für Fürther Verhältnisse
bisher nicht gekannten Verlust von 3,96 Millionen Euro für das
Geschäftsjahr 19/20 zu verkünden. Trotz der Solidarität von Fans und
Sponsoren, trotz Kurzarbeit und des Gehaltsverzichts von Spielern und
Belegschaft, war diese hohe Zahl nicht zu vermeiden.
Un d noch ein Derbysieg
Der fast schon obligatorische Derbysieg mit 3:2 Ende November
in Nürnberg sorgte wieder für große Freude. Kurz zuvor hatten Cheftrainer
Stefan Leitl und Co-Trainer Andre Mijatovic neue Verträge bis
Sommer 2023 unterschrieben. Trotz des 0:1 gegen Heidenheim setzte
sich das Team in der Folge in der Spitzengruppe fest. Durch das verdiente
3:0 am letzten Spieltag des Jahres in Braunschweig erlangte
das Kleeblatt eine beeindruckende Marke: Im Kalenderjahr 2020 blieb
man in der Liga auswärts unbesiegt. Dieser Nimbus hielt auch im Pokal:
Der Sieg in Hoffenheim (2:2 nach 120 Minuten, 7:6 im Elfmeterschießen)
bestätigte den sportlichen Eindruck von Sebastian Hoeneß
und brachte in finanziell angespannten Zeiten einen warmen Regen
für die Kasse. Auf Rang drei ging es in die kurze Weihnachtspause am
Ende eines denkwürdigen Jahres, das sportlich 2021 zwar gerne eine
Fortführung finden darf, ansonsten aber hoffentlich einen Rückkehr
zur Normalität des Lebens mit sich bringen mag. js
Kbellat t-Magaizn Nr. 07 | 06.01.2021 06
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