NORDSTERN LEUCHTET
FÜR U17-MÄDELS
In der Bundesliga haben die jungen Fürtherinnen noch Chance auf Klassenverbleib.
Der Nordstern am Nachthimmel kann als Fixstern dienen, um
sich zu orientieren, wenn einem die Umgebung nicht ganz so vertraut
vorkommt. Allerdings kann der Nordstern nur helfen, wenn
man ihn im Zusammenhang mit den anderen Sternen betrachtet
– nur er allein bringt einen auf der Suche nach dem richtigen
Weg nicht voran. Um die Wichtigkeit, immer das große Ganze
mit einem Nordstern, an dem sich alle orientieren, weiß auch
Alexander Kusch, Trainer der U17-Juniorinnen beim Kleeblatt.
Nach dem Aufstieg im Sommer in die U17-Bundesliga war nicht
nur die Umgebung neu, sondern auch die ganze Mannschaft.
„Im Sommer standen wir mit fünf Spielerinnen und drei aus
der U15, die wir hochgezogen haben, da“, erinnert sich Kusch
an den Beginn der Reise Bundesliga. Dank seines großen Netzwerks
und einem klaren Plan, stellte er „in Windeseile“ nicht
nur eine Mannschaft zusammen, sondern eine Mannschaft „mit
Charakter, der absolut zum Kleeblatt passt“.
DEUTLICHER AUFTAKT
Ohne große Vorbereitung war der Start in die U17-Bundesliga
düster. Zum Auftakt setzte es eine 0:10-Niederlage. Aber
schon im nächsten Spiel bot die Kusch-Elf dem mittlerweile
souveränen Tabellenführer Eintracht Frankfurt Paroli und holte
kurz darauf in drei Spielen sieben Punkte. Kusch und sein Team
überwintern zwar auf einem Abstiegsplatz, mit zehn Punkten
allerdings
in Schlagdistanz. „Wenn man uns in den Vergleich mit
den großen Mannschaften in dieser Liga setzt: Wie sich meine
Mannschaft entwickelt hat im letzten halben Jahr – da ziehe ich
meinen Hut vor jedem einzelnen der Mädels“, ist der Coach stolz.
KLEEBLATT-MAGAZIN #06 | 01.12.2021
Aber nicht nur der Charakter des Teams passt in die Fürther
DNA – auch das Konzept, mit dem Kusch die U17-Juniorinnen
voranbringt. „Mein Nordstern, das woran ich meine Arbeit hier
mit den Mädels ausrichte, ist, dass ich jedes Mädchen einzeln
weiterbilden möchte. Weil dann bringe ich auch die Mannschaft
als Ganzes weiter“, berichtet er und erklärt: „Die Herausforderung
nach dem Sprung in die Bundesliga, dort nicht von den
Großen aufgefressen zu werden, haben die Mädels wirklich gut
gemeistert. Wir brauchen uns nicht verstecken. Deshalb hat sich
unser Ziel nach dieser Hinrunde schon verändert: Im Laufe dieser
kurzen Zeit haben wir erkannt, dass wir eine Chance haben,
wenn wir zusammenhalten.“
VERSCHWORENER HAUFEN
Innerhalb kürzester Zeit haben die Mädels diesen Nordstern
zur Orientierung genommen und einen Glauben daran entwickelt,
was die vergangenen sechs Monate aus Sicht des Trainers
zu einem „sehr erfolgreichen halben Jahr“ machte. Im Rückblick
erinnert sich Kusch an die erste Auswärtsfahrt: Aus „einem
komplett zusammengewürfelten Haufen im Bus“ entwickelte er
zusammen mit Betreuerin Ivona Bayer einen absolut verschworenen
Haufen: „Die Mädels spielen alle gerne fürs Kleeblatt. Sie
haben große Lust auf Fußball und geben ihr letztes Hemd für
diese Mannschaft, das gibt einem auch als Trainer extrem viel
zurück.“ Besser könnte die Basis, „mehr reißen zu können, als
jeder von uns erwartet“, nicht sein. Der Fürther Nordstern jedenfalls
wird in der Rückrunde weiter als Wegweiser dienen und –
wer weiß – in der neuen Saison vielleicht gar nicht als Orientierungshilfe
in einer anderen Liga nötig sein. dba
FRAUEN
Abenteuer Bundesliga: Spielführerin Antonia Huß im Heimspiel gegen den FC Bayern München (links)
und Trainer Alexander Kusch beim Heimspiel am 1. Spieltag gegen den SC Freiburg (rechts).
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Fotos: Andreas Goldmann