„Vieles kann der Mensch ersetzen, nur den Menschen nicht“ heißt es an der Galerie
verdienter Akteure in unserer Haupttribüne, zu der auch Josef Müller gehört.
DER BLEIBT HÄNGEN:
JOSEF „SEPP“ MÜLLER
Monat für Monat blicken wir auf Menschen, die im Kopf bleiben:
Durch ihre Art, ihr Engagement oder ganz besondere Momente,
die sie mit unserem Kleeblatt verbinden. Dieses Mal: Josef Müller.
Vor genau hundert Jahren schloss sich Josef Müller, den
alle nur Sepp nannten, der SpVgg Fürth an. Der frischgebackene
Nationalspieler,
der im September 1921 in Helsinki sein
Debüt im Nationaltrikot gegen Finnland gegeben hatte, spielte
sein erstes Spiel für die Kleeblättler am 23. Oktober 1921 beim
2:0-Auswärtssieg
im Fürther Derby gegen den TV 1860.
Der gebürtige Würzburger, der bei Phönix Ludwigshafen zum
Spitzenspieler gereift war, verstärkte die Abwehr der Fürther
sofort. Mit Hans „Prinz“ Hagen bildete er eines der besten
Verteidigerduos
des deutschen Fußballs.
1923 gewann Müller mit dem Kleeblatt die Süddeutsche
Meisterschaft. 1923/24 war der ausgebildete Sportlehrer sogar
als Spielertrainer der Ronhofer tätig. 1926 gehörte er zur wohl
besten Elf der Kleeblatt-Historie, holte unter Trainer William
Townley beim 4:1-Erfolg über Hertha BSC in Frankfurt die Deutsche
Meisterschaft und war dabei, als die SpVgg einige Monate
darauf den legendären 1:0-Sieg beim FC Barcelona feiern durfte.
ZEHN LÄNDERSPIELE FÜR DAS KLEEBLATT
Der umsichtige und technisch starke Verteidiger Sepp Müller,
der zehn seiner zwölf Länderspiele als Akteur der SpVgg Fürth
absolvierte, wechselte 1927 in seine Heimatstadt Würzburg zum
FV 04 und war dort fünf Jahre Spielertrainer. Als Trainer coachte
er im Leistungsbereich in der Folge den SV Werder Bremen
(für den er 1934 mit 41 Jahren sogar noch Spiele absolvierte),
den FC St. Pauli, den VfR Mannheim, den FK Pirmasens und die
Stuttgarter Kickers, später noch unterklassige Vereine. 91-jährig
verstarb Müller im Jahr 1984 in Ludwigshafen. js
Foto: Luca Labbadia
KLEEBLAT T-MAGAZIN #06 | 01.12.2021 19