einsatz
ve rein
die
pandemie
Lasse Rühl, FSJler der Hockey-Ab
teilung, ist ans Impfzentrum „ausgeliehen“.
„Leihgeschäfte“ im Sport kennt man ja eher von der Fußball-
Bundesliga, wo der eine oder andere Spieler temporär seinen
Arbeitgeber wechselt und dann wieder zurückkehrt – oder auch
nicht. Die Hockey-Abteilung der SpVgg Greuther Fürth hat nun
ein Leihgeschäft der ganz besonderen Art getätigt: Hockeyspieler
Lasse Rühl, der in der Abteilung gerade ein „Freiwilliges Soziales
Jahr“ (FSJ) macht, wurde ans Fürther Impfzentrum in der
Rosenstraße „ausgeliehen“, wo er in der Verwaltung mithilft.
„Durch den Lockdown waren viele meiner Tätigkeiten in der
Abteilung nicht möglich. Es war eben nicht so viel zu tun, und
da bin ich auf diese Idee gekommen, als ich in der Zeitung eine
Anzeige gesehen habe, dass die Impfzentren Leute brauchen“,
erklärt Lasse Rühl. So kam es zu einer Vereinbarung zwischen
der Hockeyabteilung, dem Impfzentrum und der „Bayerischen
Sportjugend“, die für die FSJler zuständig ist, und so ist Lasse
Rühl nun also im Impfzentrum tätig. „Zurzeit kümmere ich
mich um die Organisation der Impfungen für die niedergelassen
Ärzte und ihr Personal, schließlich sind die einem hohen Risiko
ausgesetzt und es ist wichtig, dass diese Personen nicht krank
werden“, erklärt der 19-jährige.
Der Abiturient, der letztes Jahr am Steiner Gymnasium seinen
Abschluss machte, hat sich nicht zuletzt wegen seines medizinischen
Interesses gemeldet: „Ich habe schon Bock auf ein
Medizinstudium, ich lerne schon für den Test“, weist Rühl auf
einen Teil seiner Motivation hin, „da ist es cool, jetzt solche Erfahrungen
zu sammeln.“
Lob vom ärztlichen Leiter
Lob bekommt der Kleeblatt-FSJler vom Ärztlichen Leiter des
Impfzentrums, Dr. Michael Hubmann: „Lasse ist mittlerweile einer
unserer wichtigsten Mitarbeiter und macht die Organisation
für die Impfungen der sogenannten medizinischen Fachgruppen
sehr selbstständig. Ich freue mich, dass das so gelaufen ist
und er als FSJler bei uns mithelfen darf.“ Dr. Hubmann wünscht
F.: Jürgen Schmidt
Impfzentrum und Hockey:
FSJler Lasse Rühl.
sich, dass Rühl auch Beispiel für andere FSJler, die durch den
Lockdown einen Teil ihrer Aufgaben nicht durchführen können,
ist: „Wir brauchen ja weiterhin Personal, ich könnte mir vorstellen,
dass der eine oder andere FSJler, der das liest, auch bei uns
mithelfen könnte.“
Seit dem 18. Januar ist Lasse Rühl inzwischen dabei im
Impfzentrum: „Klar hat es anfangs an der einen oder anderen
Stelle noch gehakt, aber das ist doch verständlich. Niemand
wusste doch bisher, wie man so ein Zentrum aufbaut, und nun
musste es so schnell gehen. Aber unser Team hat alles schnell
in den Griff bekommen, jeder gibt alles und nun läuft es auch
schon sehr gut“, berichtet er über seine Arbeit.
Die soll noch bis Ende März weitergehen, dann hofft er, dass
langsam der Betrieb in der Abteilung wieder beginnt und er wieder
im Hockey gefordert sein wird. Ein paar Stunden pro Woche
ist er ja auch weiterhin für die Kleeblatt-Hockerer im Einsatz,
beispielsweise wenn es um Zoom-Training geht.
„Wir sind aber froh, dass wir Lasse die Ausleihe ans Impfzentrum
bieten können, denn ausgelastet war er natürlich durch die
Corona-Einschränkungen nicht“, sagt Susanne Maack-Rühl. Sie
ist nicht nur die Mutter von Lasse, sondern auch stellvertretende
Abteilungsleiterin der Hockey-Abteilung und freut sich, dass
man zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: „Lasse hat eine sinnvolle
Tätigkeit und hilft gleichzeitig mit, dass möglichst schnell
möglichst viele Menschen geimpft werden. Das ist ja auch ein
wichtiger Faktor, damit wir alle bald wieder unseren Sport ausüben
können.“
Wenn das noch ein wenig dauern sollte, dann geht es eben
beim Impfen weiter – ein Problem hätte der Hockey-FSJler damit
nicht: „Wir wollen doch alle, dass wir die Pandemie schnell
in den Griff kriegen, und wenn man da helfen kann, ist das doch
eine tolle Sache“, freut sich Lasse Rühl. js
Klbeelatt -Magainz Nr. 09 | 03.03.2021 44