Als nicht ganz so zugkräftig entpuppte sich gut ein Jahr
später der rumänische Meister Dinamo Bukarest, den nur 4000
Anhänger sehen wollten. Auch gegen den nächsten Meister aus
dem „Ostblock“ hielten sich die Fürther beachtlich, am Ende
hieß es 1:1, nachdem Rainer Boden das 1:0 der Gäste kurz vor
Schluss egalisiert hatte.
Kein Freundschaftsspiel, sondern ein Wettspiel im Rahmen
des damals durchgeführten „Uefa-Intertoto-Cups“ war der Auftritt
des Wiener SC im Juli 1969. Um die Toto-Wetten auch während
der Sommerpause attraktiv zu gestalten, hatte man die
internationale Spielrunde eingeführt, für die man sich auch als
Regionalligist bewerben konnte. Der Wettbewerb wurde in einzelnen
Gruppen ausgespielt, nach deren Abschluss ging es aber
nicht weiter.
Das Kleeblatt empfing also den Wiener SC und konnte die
Österreicher durch ein Tor von Gert Jäger in der 68. Minute 1:0
besiegen, was 5000 Besucher ziemlich begeisterte, hatte man
sich doch gegen den Erstligen als Außenseiter gesehen.
Internationale Trophäe fürs Kleeblatt
Der polnische Vize-Meister von 1967, Zaglebje Sosnowiec,
auch heute noch in der ersten Liga Polens vertreten, lockte 8000
Fans an, es endete 0:0. Damit hatte das Kleeblatt, das zuvor
in Stockholm bei Djurgaardens IF 3:1 gewonnen hatte, sich die
Chancen auf den Gruppensieg erhalten. Das blieb auch so, als
man beim Wiener SC ein 2:2-Remis holte. So brachte das Gastspiel
von Djurgaardens Stockholm am 2. August 1969 die Entscheidung.
Ein Tor von Gert Jäger reichte schließlich zu einem
1:1-Remis, und so hatte das Kleeblatt wegen der mehr erzielten
Auswärtstore die Nase vorn vor den punktgleichen Polen aus
Sosnowiec. Die 8000 Fans am Laubenweg freuten sich nicht
nur darüber, sondern auch über die für damalige Verhältnisse
Foto: Daniela Balda
Beim Gastspiel des
tschechoslowakischen
Pokalsiegers Spartak
Trvnava im Jahr 1975
treibt Fürths Mittelfeldspieler
Klaus
Heinlein den Ball
nach vorne.
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110 Jahre Ronhof
Kleeblatt -Magazin Nr. 09 | 03.03.2021
üppige Prämie: Die SpVgg bekam als Gruppensieger von der
internationalen Toto-Gesellschaft 15 000 Schweizer Franken
überwiesen. Damit war erstmal Pause. Erst im Juli 1974 wurde
es wieder international in Fürth – dafür kam aber gleich eine
Nationalmannschaft: Liberias Auswahl hatte sich zum Freundschaftstreffen
angesagt, die Fürther waren überlegen und gewannen
gegen die Afrikaner vor 2000 Zuschauern mit 2:1.
Fast SpielAbb ruch durch die Saudis
Man hatte anscheinend an solchen Vergleichen Gefallen gefunden,
denn ein Jahr später tauchte im Ronhof die Nationalmannschaft
Saudi-Arabiens auf. In diesem Spiel wäre es fast
zum Abbruch gekommen: Die Araber wollten kurz vor dem Ende
einen Elfmeterpfiff nicht akzeptieren. Erst nach langer Diskussion
ging es weiter, Gerhard Bopp verwandelte zum 2:2-Entstand
und die 2500 Besucher hatten zwar ein schwaches Spiel, aber
eine unterhaltsame Diskussion auf dem Rasen gesehen.
Kaum zwei Wochen später erlebten 1500 Besucher weniger
Diskussionen, sondern den gut aufspielenden tschechoslowakischen
Pokalsieger Spartak Trnava, der im Ronhof 4:2 gewann.
Im Juli 1976 hatten es mal wieder Engländer nach Fürth
geschafft. Nottingham Forest, damals in der 2. Liga, kam in der
Saisonvorbereitung an den Laubenweg. Typisch englisch, mit
weiten Schlägen und überlegenem Kopfballspiel, setzten die
Briten das Kleeblatt unter Druck, doch Fritz Heubecks 3:2 in der
84. Minute brachte den Sieg vor nur 2500 Zuschauern.
Im Juli 1977 erschien erstmals ein Team aus Israel bei der
SpVgg Fürth. Hapoel Yahud war damals Siebter der israelischen
Liga. Die Gäste hatten schon vorher angekündigt, dass sie die
Deutschland-Reise eher als Urlaub sehen würden, dementsprechend
mühelos gewannen die Kleblättler auch 3:0 vor 2000
Fans. js