Wegen Corona
ohne Jaeckel und
Raum: Die U21-Nationalmannschaft
vor dem 1:0-Sieg
in Fürth gegen Bosnien-Herzegowina.
– Unten: Heiko
Westermann bei seinem
U21-Debüt 2003
im Ronhof.
Auch wenn sie durch unglückliche Umstände nicht spielen
konnten: David Raum und Paul Jaeckel führen die Tradition
Fürther Talente fort, die in die wichtigste Nachwuchsmannschaft
des deutschen Fußballs berufen wurden.
„Es ist unsere Philosophie, mit jungen Spielern zu arbeiten,
sie weiterzuentwickeln und ihnen Vertrauen zu schenken. Dass
sich dies nun auch in den Nominierungen für die Nachwuchsmannschaften
des DFB niederschlägt, ist erfreulich, spiegelt
aber auch die gute Arbeit in unserem Nachwuchsleistungszentrum
und in unserem Trainerteam bei den Profis wider“, erklärt
dazu Geschäftsführer Sport Rachid Azzouzi.
Das augenfälligste Beispiel liefert zur Zeit David Raum. Seit
der E-Jugend spielt er beim Kleeblatt und ist somit treffender
Vertreter des Kleeblatt-Modells. „Ich bin jetzt schon 14 Jahre in
Fürth. Als ich acht Jahre alt war, bin ich hierher ins NLZ gekommen
und gehöre seit vier Jahren zum Profikader. Ich durfte mich
hier entwickeln und beweisen“, schildert Raum seine Erfahrungen.
„Wir haben ihm das Vertrauen gegeben“, sagt Azzouzi
und Trainer Stefan Leitl betont in diesem Zusammenhang: „Ich
kannte ihn schon aus meiner Zeit als U17-Trainer in Ingolstadt.
Wir waren von seiner Qualität überzeugt, vor allem durch seine
Umschulung zum Defensivspieler hat er nochmal zugelegt. Da
kann er auf der linken Seit seine Power und Dynamik noch besser
einbringen.“
Ein satz und Ehrgeiz
So habe man mit Raum viel kommuniziert und ihn im Falle
eines Abgangs von Maxi Wittek zum Nachfolger auf dessen Position
erklärt. Raum ging alle Entwicklungsschritte mit Einsatz
und Ehrgeiz mit und ist nun Stammspieler.
Der exemplarische Fall zeigt aber auch auf, dass es ein langer
Weg ist, aus Talenten Profis zu formen. „Es mag einfacher
sein, wenn man nur 25- und 28-Jährige holt. Aber das ist nicht
unsere Philosophie, das ist auch nicht nachhaltig“, betont Rachid
Azzouzi.
Deswegen wird auch bei den Verpflichtungen Wert auf Entwicklungspotenzial
gelegt. Paul Jaeckel ist hierfür ein Beispiel.
Als man ihn 2018 aus Wolfsburg holte, hatte er bereits Einsätze
in der U18- und U19-Nationalmannschaft gehabt. Beim Kleeblatt
hat er sich nun weiterentwickelt, wurde in die U20 und
nun auch in die U21 berufen. „Er hat viel davon profitiert“, sagt
Stefan Leitl, „dass er mit Mergim Mavraj und Marco Caligiuri
spielen konnte. Da hat er eine Menge gelernt. Wir haben ihn
anstatt seiner ursprünglichen Position, der 6, auch eher in der
Innenverteidigung gesehen. Und dort entwickelt er sich sehr gut
und kann seine Stärken, das dynamische und aggressive Verteidigen,
einbringen.“
In Fürth für DFB -Auswahl qualifiziert
Defensiv-Kollege von Jaeckel ist Maxi Bauer. Der Niederbayer
ist seit der C-Jugend in Fürth und qualifizierte sich ebenfalls
bereits für die U18- und U19-Nationalmannschaft. Auch bei
ihm ist der Entwicklungsprozess nicht abgeschlossen, hat aber
eine neue Stufe erreicht. Nach der Verletzung von Mergim Mavraj
in Aue spielte Bauer zentral in der Dreierkette als Organisator
und machte seine Sache dort sehr gut.
Und dann ist da natürlich auch Jamie Leweling. „Wir waren
überzeugt, dass wir mit ihm ein großes Talent haben“, erinnert
sich Stefan Leitl an die erste Eindrücke des Angreifers, „er hat
Klbeelat t-Magainz Nr. 05 | 04.11.2020 05