Julius
Hirsch
Graffito an Wand einer Unterführung
gestaltet.
Wer in den letzten Wochen die Unterführung Richtung Julius
Hirsch-Halle benutzt hat, dem wird das Graffito längst aufgefallen
sein: Junge Fürther gestalteten eine Wand zum Gedenken
an den in Auschwitz ermordeten Kapitän der Fürther
Meistermannschaft von 1914.
Bereits Ende des Jahres 2019 entstand die Idee, die Unterführung
zur 2017 eingeweihten Julius-Hirsch-Sportanlage
zur Erinnerung an den Sportler zu nutzen. Das Grundkonzept
entwickelten das Kinder- und Jugendhaus Catch Up und das
Fanprojekt Fürth.
Der Ansatz war, in dem Bild sowohl Julius Hirsch als Fußballer
als auch als Opfer der NS-Diktatur zu würdigen. So wurde
das Projekt in drei Phasen gegliedert: Es gab einen Vortrag über
Julius Hirsch, einen Designworkshop zur Erstellung des Graffi-
tos und schließlich die Umsetzung des ganzen an der Wand der
Unterführung.
Auf beeindruckende Weise ist es den Teilnehmern, die jeder
rund 20 Stunden in das Projekt gesteckt haben, gelungen,
Julius Hirsch ein würdiges Denkmal zu setzen, das einerseits
seine Verdienste als Fußballer aufnimmt, andererseits aber seine
tragische Geschichte als Mahnmal gegen alle Tendenzen von
Antisemitismus und Faschismus aufnimmt.
Das Ende des Bildes markiert deshalb eine stilisierte Figur,
die einen Fußballfan von heute zeigt und die somit die gesellschaftliche
Verantwortung symbolisieren soll, der sich die
Fürther Fußball-Anhänger stellen. Empfehlung für alle Kleeblatt-
Fans: Demnächst ein kleiner Spaziergang zur Unterführung, um
das Werk eingehend betrachten zu können. js
Die Unterführung, die vom
Schießplatz zum Julius-Hirsch-
Sportzentrum führt, wurde von
den jungen Kleeblatt-Fans
beeindruckend gestaltet.
Fotos: Fanprojekt Fürth
/hpreiss.de