Links: Paul Seguin
war das Gehirn der
Aufstiegsmannschaft. Hier
schießt er das erste Saisontor
gegen Osnabrück. – Rechts: Derby-
Jubel nach dem 3:2-Sieg in Nürnberg.
– Unten: Sascha Burchert überreicht
Marco Meyerhöfer den Ball, mit
dem er den entschiedenden
Elfmeter im Pokal bei der
TSG Hoffenheim
verwandeln wird.
Als die Saison im Sommer 2020 durch das
Pokalspiel, dem wegen des coronabedingten
Tausch des Heimrechts ersten „Auswärtsspiel“
des Kleeblatts in der Geschichte des
Ronhofs, eingeläutet wurde, war es tatsächlich
ein wenig holprig. Zwar gewann man 6:1,
brauchte gegen den tapferen Oberligisten Meinerzhagen aber
die Verlängerung. Zum ersten Zweitliga-Spiel durften immerhin
3000 Fans ins Stadion. Paul Seguin schoss das erste Zweitliga
Tor mit dem 1:0 gegen den VfL Osnabrück, doch die Gäste
konnten noch ausgleichen und es gab ein 1:1. Es folgten zwei
weitere Remis und eine Niederlage zu Hause gegen den lange
Zeit in Unterzahl spielenden HSV. Unglücklich zwar, aber leider:
Am vierten Spieltag grüßte das Kleeblatt von Platz 16. Es sollte
mit Abstand die schlechteste Platzierung bleiben.
Denn dass man nach guten spielerischen Ansätzen in den
ersten Spielen auch Ergebnisse holen kann, bewies die Leitl-Truppe
am 5. Spieltag (24. Oktober) in Kiel. Ausgerechnet bei
den spielstarken Holsteinern, die auf Rang eins standen, demonstrierte
das Kleeblatt den Fürther Flachpass und ließ den
Störchen keine Chance. Der 3:1-Sieg zeigte, was wirklich in der
Mannschaft steckte. Es folgten drei weitere gewonnene Spiele –
und schwupps, wie beim Speed-Klettern hatte die Spielvereinigung
am 9. Spieltag plötzlich die Tabellenführung erreicht. Und
das ausgerechnet nach dem mit 3:2 in Nürnberg
gewonnenen Derby. Es war das einzige
Mal, dass die Kleeblättler ganz oben standen,
denn die folgende 0:1-Heimniederlage gegen
Heidenheim sorgte für den „Absturz“ auf
Rang zwei.
Nach einem Sieg in Sandhausen setzte es am 15. Dezember
ein 0:4 gegen den SV Darmstadt 98. Es blieb die höchste Saisonniederlage,
doch aus Gründen, die man erst kurz vor dem
Gipfel verstehen würde, wird den Darmstädtern in Fürth nach
dieser Spielzeit keiner böse sein.
Spiel bei der TSG: Ein Spiegel der Sais on
Die Pleite gegen die Hessen setzte aber anscheinend einen
erhöhten Konzentrationsprozess in Gang. Denn die Spielvereinigung
musste zum Jahresausklang am 22. Dezember im
DFB-Pokal bei der TSG Hoffenheim antreten. In Sinsheim zeigte
die Mannschaft, warum sie am Ende die spielstärkste der
Zweiten Liga sein sollte: Nach anfänglichen Problemen wurden
die Fürther immer besser und hätten schon in der regulären
Spielzeit gewinnen müssen. Es gab Verlängerung und ein 2:2,
doch schließlich stand ein 7:6-Sieg im Elfmeterschießen. Marco
Meyerhöfer hatte den entscheidenden Elfer verwandelt und das
Kleeblatt stand im Achtelfinale. Das Pokalspiel – im Rückblick
ein Abziehbild des gesamten Saisonverlaufs.
Achtelfinale und Platz fünf nach 16 Spieltagen – der kurze
Weinachtsaufenthalt im Basislager ging unter durchaus zufriedenstellenden
Vorzeichen von Statten. Schon am 3. Januar ging
es, ohne große Pause, wieder weiter. Es kam der FC St. Pauli,
und der wurde gleich mal 2:1 besiegt.
Am 2. Februar stand das Pokal-Achtelfinale an. Bei den zu
diesem Zeitpunkt recht stabil im Mittelfeld der Bundesliga rangierenden
Bremern musste sich die Spielvereinigung 0:2 geschlagen
geben.
Den nächsten Knackpunkt, einen rauen Felsüberhang namens
HSV, musste die Kleeblatt-Seilschaft schließlich mit einem
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