Auch im Goldenen Buch der Stadt
Fürth steht der Namenszug von
Titelthem a
Rachid Azzouzi nun bereits zum zweiten Mal!
„Die Gegner
wussten, was
wir wollen. Aber
sie konnten es
nicht verhindern!“
Kleeblatt Magazin: Die jüngste Mannschaft hat den schönsten
Fußball gespielt. Das war der „Fürther Flachpass“ wie
man sich ihn erträumt. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?
Azzouzi: Die Sache war: Wir mussten das in die Köpfe unserer
jungen Spieler rein bringen. Nämlich, dass sie genauso gut
oder sogar besser sind als die, die bei so manchem anderen
Verein, der vielleicht noch einen größeren Namen hat, rumlaufen.
Es ist uns gelungen, diese Mentalität zu wecken. Und
wenn man sich die Entwicklung der ganzen Mannschaft anschaut,
dann können wir nur höchst zufrieden sein. Die Spieler
haben sich jeder einzeln, aber auch als Kollektiv, unglaublich
verbessert. Da waren teilweise Spielzüge dabei, die kannst du
nicht besser spielen.
Kleeblatt Magazin: Wir erinnern uns da zum Beispiel an
das erste Tor vor ein paar Wochen in Paderborn. Flanke David
Raum aus dem vollen Lauf, gezielter Volleyschuss von
Havard Nielsen, auch aus dem vollen Lauf, technisch höchst
anspruchsvoll, mit dem Innenrist. Das kann man tatsächlich
nicht besser spielen.
Azzouzi: Ja, das ist eines von vielen Beispielen. Und das, obwohl
die Gegner auch gewusst haben, was wir wollen. Aber sie
konnten es nicht verhindern.
Kleeblatt Magazin: Sie haben es ja schon gesagt: Diesmal war
es spannender. Aber natürlich auch nervenaufreibender. Wie
haben Sie denn die letzten Tage und das Spiel gegen Düsseldorf
erlebt.
Azzouzi: Im Trainingslager haben wir sehr gut und ruhig gearbeitet.
Wir waren sehr fokussiert. Aber je näher das Spiel kam,
desto unruhiger wird man innerlich. Das kann man gar nicht
verhindern. Der Samstag vor dem Spiel – der war dann sehr,
sehr lang. Die Warterei, die Anspannung…
Kleeblatt Magazin: Und dann der Sonntag, das Spiel…
Azzouzi: Es war doch irgendwie typisch. Die Mannschaft hat
Rückschläge in der gesamten Saison unheimlich gut weggesteckt.
Am Ende war es ein sensationeller Spielverlauf. Und wir
sind belohnt worden. Wir alle, unser Trainerteam mit Stefan
Leitl an der Spitze, die Spieler, die Verantwortlichen, der ganze
Verein, unsere Partner und Sponsoren, die trotz der teilweise
schwierigen Lage zu uns gehalten haben – und vor allem auch
unsere Fans!
Kleeblatt Magazin: Wer Sie kennt, weiß, dass Sie die Fans
vielleicht noch ein Stück mehr vermisst haben als viele andere,
oder?
Azzouzi: Ja, natürlich! Es war so schade, dass niemand im Stadion
sein konnte bei diesen vielen tollen Spielen. Aber als Trost haben
wir unseren Fans nun den Aufstieg geschenkt. Ich kann mich nur
bei allen bedanken, dass sie uns die Treue gehalten haben. Das war
sicher für den einen oder anderen gar nicht einfach, man hatte vielleicht
andere Sorgen. Aber nun hoffen wir, dass wir nächste Saison,
wenn wir zusammen in unserem Sportpark Ronhof | Thomas Sommer
die Bundesliga empfangen, die Fans ins Stadion lassen dürfen.
Die momentane Entwicklung sieht ja so aus. Und dann ist die Kleeblatt
Familie auch wieder am Laubenweg vereint. js
Klbeelat t-Magaizn Nr. 12 | 02.06.2021 16