Zum Saisonabschluss 1982 gab es drei Tage darauf noch
einen internationalen Auftritt: Wieder mal war es Slavia Prag,
das in Fürth auftauchte. Nur 500 Zuschauer bedeuten wohl
Minusrekord bis dahin für internationale Spiele im Ronhof. Die
Tschechoslowaken siegten 4:2.
Nur sechs Wochen später konnte man zur Vorbereitung auf
die Saison 82/83 Olympiakos Piräus in Fürth erleben. Die Gäste
aus Griechenland lockten wenigstens wieder 2500 Neugierige
an und gewannen 2:0. Im Februar 1983 war schließlich, auf
verschneitem Boden, eine südkoreanische Auswahl (anscheinend
nicht die Nationalmannschaft) zu Gast. 4:0 gewannen die
Platzherren durch Treffer von Schaub, Leiendecker, Gagel und
Schneider vor 300 Unentwegten, die sich vor allem über Keeper
Roland Grüner freuten, der zwei Elfmeter parierte.
Es sollte für lange Zeit das letzte internationale Spiel bleiben,
dass die SpVgg Fürth als Bundesligist durchführen konnte.
Denn am Ende der Saison musste das Kleeblatt den bitteren
Gang in die Bayernliga einschlagen – der erstmalige Abstieg
in die Drittklassigkeit und der Verkauf des Ronhofs stellten die
größte Zäsur in der Geschichte des Vereins dar.
Abstieg machte sich bemerkbar
Der Abstieg machte sich natürlich auch in der Auswahl von
eventuellen internationalen Gästen bemerkbar. So stellte sich
im April 1984 zwar IS Nyköping am Laubenweg vor, es war aber
eine Juniorenauswahl des schwedischen Zweitligisten. Das
Kleeblatt stellte dagegen eine Mischung aus Spielern der Ersten
und Zweiten Mannschaft, am Schluss stand ein 3:2-Sieg.
JZD Slusovice hieß am 1. August 1985 der Gast aus der dritten
tschechoslowakischen Liga. Ein Platzregen hatte Rasen und
Teile der Tribüne unter Wasser gesetzt, nur 500 Menschen kamen,
und die Gäste gewannen 2:0. Dass das Kleeblatt anschließend
vier Jahre in der viertklassigen Landesliga verschwinden
Foto: Daniela Balda
würde, hatten zwar diese 500 Besucher nicht geahnt, doch diese
Tatsache führte dazu, dass die Fürther für Gegner aus anderen
Ländern endgültig uninteressant geworden waren.
So dauerte es bis zum 24. August 1992, als das 1991 wieder
in die Bayernliga aufgestiegene Kleeblatt wieder mal international
ran durfte: Die Nationalmannschaft der Vereinigten
Arabischen Emirate, 1990 WM-Teilnehmer in Italien gewesen,
kam in den Ronhof und siegte 2:1. Auch dieses Spiel an einem
Montagabend lockte nur 500 Leute ins Stadion.
Franz Smuda als Train er zu Gast
Im Juli 1994 empfing die SpVgg, wieder als Teilnehmer der
neugegründeten Regionalliga Süd, den polnischen Erstligisten
Stal Mieliec. Diesmal schrumpfte das Interesse noch mehr, lediglich
350 Menschen fühlten sich angesprochen. Die Polen,
trainiert vom Ex-Fürther Zweitliga-Spieler Franz Smuda, gewannen
3:2.
Ein bisschen weiter aus dem Osten kam dann der nächste
Gast: Dnjepr Dnjepropetrowsk aus der Ukraine war auf der Suche
nach Testgegnern auf die SpVgg Fürth gestoßen. Im Vorfeld
40
110 Jahre Ronhof
Kleeblatt-Magazi n Nr. 10 | 07.04.2021
hatten sich der damals regelmäßig an internationalen Wettbewerben
teilnehmende Klub noch erkundigt, ob das Kleeblatt
denn auch gut genug sein würde, um einen würdigen Gegner
für ein Freundschaftsspiel abzugeben. Die Fürther bewiesen
es, den nach den Führungstreffern von Holger Seitz und Frank
Türr zum 2:0 gelang den weitgereisten Ukrainern gerade noch
ein 2:2. Allerdings waren an jenem Montagabend nur 150 Unentwegte
an den Laubenweg gekommen, um das respektable
Auftreten der Platzherren zu beklatschen. Es war dies das letzte
Spiel, das die Spielvereinigung als Gastgeber vor dem Beitritt
der Greuther Fußballabteilung durchführte. js
1981: Fürths Stürmer
Metzler und Istanbuls
Keeper Nuretin liefern
sich ein Luftduell.
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