»Da waren uns schon
ein paar gröSS en
gegenüber gestanden.«
MEIN SCHÖNSTER AUGENBLICK
vom waldhof nach amsterdam. mirko reichel
Es war ein großer Schritt damals, 1997, für Mirko
Reichel. Vom Zweitliga-Absteiger Waldhof Mannheim
zu einem UEFA-Cup-Teilnehmer. Gut, dass er ihn
gewagt hat, sonst wäre ihm sein schönster Moment
in seiner Profikarriere verwehrt geblieben. Der VfL
Bochum hatte sich mit Platz 5 in der Bundesliga für
den UEFA-Cup 1997/98 qualifiziert. Pünktlich dazu
wechselte Reichel zur Mannschaft aus dem Ruhrpott.
Während der Start auf nationaler Ebene in der
Bundesliga für den damals 26-Jährigen etwas holprig
war, fand sich der defensive Mittelfeldspieler plötzlich
auf internationalem Parkett im UEFA-Cup wieder.
Bochum schaffte es mit Mirko Reichel bis ins Achtelfinale,
wo dann neben Ajax Amsterdam, auch Reichels
schönster Moment wartete. „Der beste Moment in
meiner Karriere war, in diesem UEFA-Cup-Achtelfinale
in der Amsterdam-Arena auf dem Platz zu stehen. Das
war ein super Moment für mich damals gegen so einen
großen Verein“, denkt Reichel zurück und erzählt:
„Da waren uns schon ein paar Größen gegenübergestanden.
Größen wie zum Beispiel Edwin van der Sar,
Michael Laudrup und die de-Boer-Brüder.
Dieses Erlebnis überwiegt bei Reichel deutlich,
obwohl diese Partie super bitter für den VfL gelaufen
war. „Wir haben in Amsterdam bis fünf Minuten vor
der Pause 2:0 geführt, das war schon sensationell für
uns.“ Was danach passierte, kann Reichel bis heute
nicht erklären. „Zur Pause stand es plötzlich 4:2 für
Ajax. Wir saßen dann in der Kabine und wussten selbst
nicht, was in diesen sieben Minuten passiert ist“, so
der heute 50-Jährige. Nach dem 2:4 im Hinspiel und
einem 2:2 im Rückspiel schied Reichel mit Bochum
aus dem UEFA-Cup aus, doch der Stolz über seinen
internationalen Einsatz bei Ajax bleibt. dba Mein
Augenblick