Stefan Wessels hat sich einen Eintrag in den Fußball-Geschichtsbüchern
gesichert. Nicht unbedingt wegen seiner fast
100 Bundesligaspiele für die Bayern und den 1. FC Köln, sondern
weil er der erste deutsche Profi war, dessen Transfer vom
VfL Osnabrück zum FC Basel im Jahr 2008 mit dem neu eingeführten
TMS-Programm der FIFA durchgeführt wurde.
Seitdem wurden aberhunderte Transfers auf diesem Wege
Torwart Stefan Wessels,
hier beim Spiel des VfL
Osnabrück
2008 in Fürth
gegen Stefan Reisinger,
war der erste deutsche
Profi, der über das TMSProgramm
ins Ausland
tranfseriert wurde.
vollzogen. Das sogenannte „FIFA Transfer Matching System
(TMS)“ war 2008 für alle teilnehmenden Verbände und Klubs
bei internationalen Transfers verbindlich eingeführt worden.
Es wurde im Rahmen des 57. FIFA-Kongresses am 30./31.
Mai 2007 in Zürich für den Profifußball verabschiedet.
Durch das webbasierte System wird nicht nur die Papierflut
eingedämmt, sondern das gesamte Verfahren vereinfacht und
beschleunigt. Die Zeiten, in denen defekte Faxgeräte als Ausrede
für ein paar Minuten zu spät angezeigte Transfers herhalten
konnten, sind nun endgültig vorbei.
Transferliste hat ausgedient
Die Deutsche Fußball Liga hat das ganze noch weiterentwickelt,
indem sie im Jahr 2015 ihr neues Transfer-Online-Registrierungssystem
(TOR) eingeführt hat. Das neue System
erleichterte die Abläufe bei Spielertransfers weiter, „indem
sämtliche Registrierungen von Spielern, Anträge auf Erteilung
der Spielberechtigung sowie Transfers nun über dieses System
stattfinden“. Die legendäre „Transferliste“, auf die man
einen Spieler, der transferiert werden sollte, setzen musste,
hat seitdem endgültig ausgedient.
„Das hat schon vieles enorm vereinfacht“, sagt Rachid
Azzouzi. Der Geschäftsführer Sport des Kleeblatts hat ja in
seinen Anfangszeiten im Fußballmanagement beim Kleeblatt
auch noch die alte „analoge“ Zeit miterlebt. Er erinnert sich
beispielsweise daran, dass man nach einer späten, aber erfolgreichen
Verhandlung mit einem Spieler die abgeschlossenen
Verträge und Dokumente „von unterwegs“ zur DFL gefaxt
hatte. „Wenn wir erst nach Fürth zurückgefahren wären, hätte
es nicht mehr gereicht“, rekapituliert Azzouzi die Story, als er
und Helmut Hack von der Geschäftsstelle eines anderen Vereins
aus die Sachen noch rechtzeitig auf den Weg brachten.
„Das Faxgerät“, sagt auch Anja Ruff, „hat endgültig ausgedient.“
Anja Ruff, die das Teammangement leitet, pflegt
beim Kleeblatt nicht nur das TOR-Programm, sondern auch
eine eigene Datenbank, in der alle Daten rund um den jeweiligen
Spieler-Transfer festgehalten werden können. „Dadurch,
dass nun alles genormt ist und es auch eine ‚gemeinsame
Kleblatt-Magazin Nr. 03 | 02.10.2019 05