Zehntausende neue Bewohner
am Laubenweg eingezogen.
Es summt und schwirrt in der frischen Morgenluft an diesem
schönen Spätsommertag im Sportpark Ronhof | Thomas
Sommer. Gelbschwarz gestreifte Insekten fliegen anscheinend
wild durcheinander, hierhin und dorthin, für das menschliche
Auge ist kein System zu erkennen. Doch Michael Fischer weiß
es besser: Bestens organisiert sei so ein Bienenschwarm. Und
ungefährlich obendrein, beruhigt der Imker einige furchtsamere
Gemüter unter der versammelten Journalistenschar, die
gekommen ist, um die neuesten Bewohner am Laubenweg zu
begutachten.
Drei Bienenvölker gibt es nun hinter der Gegengerade, mit
dem ersehnten „Kleeblatt-Honig“ kann man wohl im nächsten
Sommer rechnen. Schleckermäulchen unter den Fans können
sich freuen, wenn es den köstlichen Honig dann im Sportheim
zu kaufen geben wird.
Zuvor aber zerstreut der Experte Befürchtungen: Die Bienen
der Rasse Carnica seien friedliebend, Fans bräuchten sich da
keineswegs Sorgen machen. „Bienen wollen Nektar, die interessiert
keine Limo oder Marmelade“, betont Fischer, die lästigen
Quälgeister in der Auslage des Bäckers seien ja ausnahmslos
Wespen.
Tatsächlich steht die Journalistengruppe mitten in hunderten
von Bienen, passieren tut rein gar nichts. Fischer hat also
recht. Der „Jung-Imker“, wie er sich selbst bezeichnet, hat seit
fünf Jahren Bienenvölker. Drei davon hat er in den sogenannten
Beuten, wie die Kästen bezeichnet werden, angesiedelt, sechs
weitere sollen in den drei vorgefertigten Metallgestellen folgen.
Der Kontakt, erläutert Direktor Stadionbetrieb Tobias C. Auer,
sei zustandegekommen, da Fischer als Koch beim Kleeblatt-Caterer
„El Paradiso“ arbeitet und somit täglich vor Ort ist. Allerdings
wird Fischer, obwohl seine Bienen nur ein paar Meter vom
Arbeitsplatz entfernt leben, nur selten vorbei schauen: „Ich lasse
sie einfach machen. Die brauchen mich nicht.“
Allerdings sollen die Bienen dennoch ab und zu Besuch bekommen.
„Wir werden rund um die Bienenstöcke Informationsschilder
anbringen und denken auch daran, mit unserem Kids
Klub, den Ronhof Rackern, gezielte Führungen und Informationsveranstaltungen
zu machen. Dies kann man beispielsweise
auch auf Schulklassen ausweiten“, so Kleeblatt Geschäftsführer
Holger Schwiewagner.
Tobias C. Auer freut sich über einen weiteren Entwicklungsschritt:
„Wir haben schon beim Haupttribünenbau darauf geachtet,
einen bestmöglichen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen.
Nach der Einführung des Mehrwegbechers ist dies
eine weitere Maßnahme, die wir nun in dieser Saison umsetzen
konnten.“ js
bienen
ronhof
Oben: Michael Fischer zeigt, wie es im Inneren einer „Beute“
aussieht. – Unten: Tobias C. Auer und Michael Fischer präsentieren
die drei Bienenvölker hinter der Gegengerade.
Fotos: Clara Kreutz
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