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Uhr‘ im System gibt, sind viele Unklarheiten beseitigt“, weist
Ruff darauf hin, dass so mancher Klub einst Schwierigkeiten
hatte, da die Zeit auf dem Fax nicht mit der Eingangszeit bei
der DFL übereinstimmte. „Da gab‘s dann Diskussionen, ob die
Uhr vom Fax des Klubs oder die von der DFL die richtige Zeit
angezeigt haben“, erinnert sich Anja Ruff an Fälle, bei denen
es wegen des Stichtages eng wurde.
Heute ist das alles genormt und erleichtert eben einiges.
Nach den abgeschlossenen Verhandlungen mit einem Spieler
werden die Verträge vorbereitet. „Im Normalfall stützt man
sich auf den Mustervertrag der DFL, der aber natürlich jeweils
nochmal angepasst wird“, sagt Rachid Azzouzi. Nachdem
Juristen der jeweiligen Vertragsparteien das ganze nochmal
gegengecheckt haben, steht dem erfolgreichen Vertragsabschluss
nur noch der Medizincheck entgegen. Der ist nicht nur
verpflichtend, sondern im Vergleich zu früheren Zeiten deutlich
aufwändiger, beispielsweise kam aktuell nun auch die Untersuchung
Anja Ruff und Rachid
Azzouzi am Bildschirm
bei der Arbeit mit dem
elektronischen TMS
der FIFA.
der Gehirnströme hinzu.
„Wenn man alles beieinander hat, dann wird es hochgeladen,
das System erteilt dann, wenn alles korrekt ist, die Freigabe“,
erklärt Azzouzi. „Trotzdem“, ergänzt Anja Ruff, „muss man
bei der Fülle an Dokumenten natürlich darauf achten, dass alles
korrekt hochgeladen wird.“
Wurde der Spieler im Übrigen aus einem laufenden Vertragsverhältnis
heraus verpflichtet, so muss auch der abgebende
Verein die Verträge zur eventuellen Ablösesumme
hochladen. Vor allem bei internationalen Transfers bringt das
mehr Sicherheit. „Das wird dann auch vom FIFA-System abgeglichen,
ob es identisch ist. Somit wird Unregelmäßigkeiten,
die früher oft vor allem die Verhandlungen mit manchen ausländischen
Vereinen erschwerten, schon im Vorfeld die Basis
entzogen“, so Azzouzi. Denn auch hier erteilt das System nur
dann die Freigabe, wenn die Dokumente vollständig und auch
identisch sind.
„Zur Entspannung beigetragen“
Das DFL-System TOR und das FIFA-Programm TMS haben
also eine gewisse Seriosität in die Transfer-Welt gebracht.
Wenn das DFL-System schließlich die Spielberechtigung erteilt
hat, sortiert es den betreffenden Akteur automatisch in
die Spielberechtigungsliste des Vereins ein. Nur wer auf dieser
Spielberechtigungsliste der DFL steht, die die Schiedsrichter
im Übrigen vor jedem Spiel durchchecken, der darf letzten Endes
auch eingesetzt werden.
„Bei aller Hektik, die heutzutage im Fußballgeschäft vor
allem während der Transferperioden im Sommer und in der
Winterpause herrscht“, betont Rachid Azzouzi, „hat das System
wirklich zu ein wenig Entspannung geführt.“
„Unser Rekord seit Einführung des elektronischen DFL-Systems
waren mal drei internationale und drei deutsche Transfers
an einem Tag. Da war es schon hilfreich, dass wir das nicht
mehr über das Faxgerät abwickeln mussten“, so Anja Ruff. js
Kabellt t-Maaginz Nr. 03 | 02.10.2019 06
Foto: Jürgen Schmidt