im Gespräch mit Lukas Kuschka (rechts daneben) – beobachtet
„Es wird dieses Jahr unfassbar bunt in den Bundesligen“,
sagt Mirko Reichel. Der Sportliche Leiter der Kleeblatt Akademie
by infra Fürth glaubt – und die ersten Spieltage bestätigen diese
Ansicht – dass „alles möglich“ ist: „Jeder kann jeden schlagen.
Das gilt in dieser Saison vielleicht mehr als je zuvor.“
21 Teams gehen nach zwei corona-bedingten Saisonabbrüchen
in der Saison 2021/22 jeweils in U19- und U17-Bundesliga
Süd/Südwest an den Start – sieben davon steigen ab. Ein Drittel
der gesamten Liga. Dabei waren die Weichen eigentlich gestellt
– auch unser Kleeblatt Magazin berichtete im Dezember 2020
über Reformpläne des Deutschen Fußball-Bundes (hier klicken
zum Beitrag „Bye bye, ‚Bundesliga?‘“)
„LIEGT ALLES IN DER SCHUBLADE“
Statt in einem festen Liga-System sollten die Nachwuchs-Teams
zunächst in regionalen Vergleichen gegeneinander antreten,
um sich dann für weitere Spiele auf überregionaler Ebene
zu qualifizieren – weniger Ergebnisdruck, mehr Entfaltung, mehr
Spielfreude waren die Ziele der Neuausrichtung. „Das Konzept
liegt in der Schublade. Die Reform hat richtig gute Strukturen,
DEN TALENTEN GEHÖRT DIE ZUKUNFT
Offizielle Förderer der
Endlich wieder Fußball: U19-Trainer Marco Ried (Mitte, links)
von Yannik Raab (links) und Co-Trainer Tobias Schilk (rechts).
eine gute Herangehensweise. Etwa 90 Prozent der Nachwuchsleistungszentren
haben sich dafür ausgesprochen. Es gibt keinen
besseren Zeitpunkt als die aktuelle Situation“, findet Reichel.
Stattdessen: Aufgeblähte Bundesligen, in der eine einzige
schwierige Phase für jedes Team dazu führen kann, „auf einen
der sieben rot markierten Plätze“ zu rutschen. „Und so baut man
von außen erst recht wieder Druck auf“, findet der 50-Jährige.
„VERPASSTE CHANCE“
Wenn nicht jetzt, wann dann? „Die Reform nicht jetzt durchzuführen,
ist eine verpasste Chance“, sagt Reichel – auch mit
Blick auf das Pandemie-Geschehen: Statt eine Regional-Runde
mit Nürnberg, Ingolstadt oder Augsburg stehen Auswärtsfahrten
nach Kaiserslautern oder Elversberg an.
„Klar, wir freuen uns auch drüber, dass sich unsere Jungs
wieder unter Wettbewerbsbedingungen mit den Besten messen
können. Sie haben in den letzten 1,5 Jahren hart dafür gearbeitet“,
so der ehemalige Kleeblatt-Kapitän. Eine Zeit, in der auch
das neue DFB-Konzept reifte und auf Zustimmung stieß. Trotzdem
wird Bundesliga gespielt. Auch beim Kleeblatt. mlu
Kleeblatt -Magazin #03 | 01.09.2021 32
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