Somit geht ein großer Prozentsatz dieses Geldes ins
Ausland. Umgekehrt wird zwar auch ein Schuh draus,
wenn, wie beim damaligen Fürther Marcel Franke, ein
reicher englischer Klub (auch wenn es mit Norwich nur
ein Zweitligist war) Geld nach Deutschland überweist.
Insgesamt kommt das aber doch seltener vor.
Transfers wie einst nicht mehr möglich
Zudem wird es für die Zweitligisten immer schwerer,
sich in den Kadern der Ersten Liga zu bedienen, wie es
noch bis vor einigen Jahren üblich war. Transfers wie
die von Rachid Azzouzi (1997), Mirko Reichel (1998)
oder Arie van Lent (1998), Sascha Rösler (2004) oder
Christian Timm (2005) wären für das Kleeblatt heute
finanziell nicht mehr zu stemmen. Nicht nur wegen der
heute viel höheren Ablösesummen, sondern auch wegen
des auseinandergedrifteten Gehalts.
Der Gesamtwert der Kader der Bundesliga stieg zwischen
2008 und 2018 von 51 auf 225 Millionen Euro.
Das heißt übersetzt, dass Erstliga-Spieler inzwischen
um vieles teurer geworden sind als noch vor vielen
Jahren. Zwar haben auch die Zweitligisten anhand der
Fernsehvermarktung und sonstiger Steigerungen mehr
Geld, doch im Vergleich zur Bundesliga sind die Steigerungsraten
geringer.
Zweitliga-Werte stiegen viel langsamer
Der Wert der Zweitliga-Kader stieg im gleichen Zeitraum
im Übrigen nur von 17 auf 21 Millionen Euro. Kein
Wunder also, dass viele Zweitligisten auf junge Spieler
setzten, die sie selbst ausgebildet oder von Erstligisten
ausgeliehen haben – ein Weg, den das Kleeblatt schon
früher ging, den man nun wieder entschieden verfolgt –
den heutzutage aber auch andere eingeschlagen haben.
Zum Trainingsauftakt der SpVgg am 19. Juni standen
27 Spieler auf dem Platz, einer (Shawn Parker) fehlte
erkrankt. Man darf davon ausgehen, dass der Kader,
der zum Ende der Transferperiode am 2. September das
Kleeblatt-Trikot trägt, anders aussehen wird. Was in der
Natur der Sache liegt. „Es geht jetzt gerade erst los, ▸
(Foto:Freiwilligenzentrum)
Arie van Lent kostete dem Kleeblatt rund 150 000
Euro, als er von Werder Bremen 1998 nach Fürth
kam. Ein Jahr darauf wechselte der Torjäger für
über eine Million Euro nach Mönchengladbach.
Kleeblat t-Magazin Nr. 12 | 21.06.2019 05