sp ielerportrait
burg zu tun. Der erfahrene Defensivmann stabilisiert nicht nur
die Deckung, immer wieder stopft er auch fast im Stil eines Liberos
das eine oder andere Loch. Und im Spielaufbau beweist
der Holländer seine technischen Fähigkeiten. Die Viergever im
Übrigen von seinem Vater ererbt hat. „Er hat auf höherem Niveau
im Amateurfußball gespielt“, erzählt er.
In Capelle bei Rotterdam geboren, wurde Viergever in der
Jugend von Sparta Rotterdam ausgebildet. Mit 19 Jahren debütierte
er für Sparta in der Erendivisie, in seiner zweiten Saison
war er bereits Stammspieler. Sparta stieg allerdings ab und Viergever
wechselte zum AZ Alkmaar. Mit AZ wurde er 2013 nach
einem 2:1-Sieg über PSV Eindhoven holländischer Pokalsieger.
299 Einsätze in der Erendivisie
2014 wechselte Viergever dann zu Ajax, 2018 schließlich
hätte es bereits fast mit einem Wechsel nach Deutschland geklappt.
„Ich hatte einige interessante Möglichkeiten, doch dann
habe ich mich im Winter verletzt“, erzählt Viergever. So wurde
aus einem Engagement in der Bundesliga erstmal nichts, dafür
schnappte sich der große Ajax-Rivale PSV den spielstarken Verteidiger.
Nun, ein paar Jahre später und nach insgesamt 299
Einsätzen in der ersten holländischen Liga, ist Viergever doch
noch zum Bundesligaspieler geworden.
Wo liegen denn nun die Unterschiede zwischen dem niederländischen
und deutschen Spitzenfußball? „In Holland wollen
alle schönen Fußball spielen. In Deutschland wollen alle vor allem
gewinnen. Es geht schneller und athletischer zur Sache“, hat
der Verteidiger erkannt.
Dem FuSSball treu bleiben
Schnell und athletisch ist Viergever, und so kann er sich noch
ein paar Jahre aktiven Fußball vorstellen. „Als ich wegen der Verletzung
aussetzen musste, hat mir das schon gefehlt, das tägliche
Training, die Spiele“, gibt er zu.
Allerdings macht er sich natürlich Gedanken über die Zukunft.
Den laustarken Abwehr-Dirigenten könnte man sich
später sicher mal als Trainer vorstellen. „Ich habe ja schon
viele Trainer erlebt“, überlegt er, „und muss sagen, es ist
wirklich kein einfacher Job. Du musst an so vieles denken.“
Dem Fußball will Viergever nach der Karriere auf jeden Fall
treu bleiben – in welcher Funktion, das wird sich zeigen.
„So weitermachen wie zuletzt“
Erst einmal ist er voll konzentriert auf die Restsaison. „Man
merkt, dass viele andere Vereine unter Druck stehen. Wir müssen
so weitermachen wie zuletzt. Dann können wir das Wunder
schaffen und die Klasse halten“, sagt Nick Viergever. Und es
klingt nicht nach Durchhalteparole – der Niederländer hat sich
vorgenommen, mit Macht den Aufwärtstrend fortzusetzen. js
»Wir müss en so weitermachen
wie zuletzt,
dann können wir das
wunder schaffen!«
Nick Viergever
Foto: Amelie Manteuffel
Kleeblatt-magazin #08 | 02.02.2022 16