!NIE WIEDER
Die Heimspiele des 20. und 21. Spieltag der Bundesligen stehen
bei den 36 Profiklubs auch heuer wieder als Zeichen gegen
Intoleranz, Rassismus, Diskriminierung und auch gegen das Vergessen
des Leids, das in der NS-Zeit viele Millionen Menschen
erfahren mussten. Dieses Mal will die Aktion „!Nie Wieder – Erinnerungstag
im deutschen Fußball“ besonders an diejenigen
erinnern, die wegen körperlichen, geistigen oder psychischen
Behinderungen verfolgt und ermordet wurden.
Der Leitgedanke der 2008 in Kraft getretenen UN-Konvention
für die Rechte von Menschen mit Behinderungen lautet:
Menschen mit Behinderungen sollen sich nicht anpassen müssen
– stattdessen steht unsere Gesellschaft in der Pflicht, Voraussetzungen
für eine gemeinsame Teilhabe zu schaffen.
Teilhabegerechtigk eit ums etzen
Der Fußball berührt Menschen und bringt sie zusammen
Fan-Initiativen, Clubs, Verbände und ihre Stiftungen engagieren
sich seit vielen Jahren dafür, den großen Anspruch der „Teilhabegerechtigkeit“
auf vielfältige Weise umzusetzen. Fanclubs
leben nicht nur an Spieltagen eine Gemeinschaft auf Augenhöhe,
ihre Mitglieder mit Behinderung gehören selbstverständlich
dazu. Sie sind auch bundesweit in der BBAG (BundesBehindertenfanArbeitsGemeinschaft)
organisiert.
Es bestehen darüber hinaus viele Konzepte und Initiativen,
die Barrierefreiheit im Stadion und auf den Fußballplätzen
vorantreiben. Dafür engagiert sich beispielsweise KickIn!, eine
deutschlandweit tätige Beratungsstelle für Inklusion, die sich
seit 2017 für Vielfalt und Teilhabe aller Menschen im Fußball,
unabhängig von körperlichen und geistigen Fähigkeiten, aber
auch von Alter, Geschlecht und sexueller Orientierung, sozialer
oder ethnischer Herkunft und Religion einsetzt.
Ziel des Fußballs ist es, als gutes Vorbild für eine inklusive
Gesellschaft zu wirken und klar „Nein“ zu jeder Form von Ausgrenzung
zu sagen. Gemeinsam möchten alle Klubs vor diesem
Hintergrund erinnern und das Leitbild der Initiative unterstützen:
„!Nie Wieder“.
Seit 18 Jahren
Das Netzwerk aus Fangruppen, Fanprojekten, antirassistischen
Bündnissen, Amateur- und Proficlubs, der DFL und des
DFB, sowie zahlreichen Personen und Institutionen aus der Zivilgesellschaft,
organisiert seit 18 Jahren den „Erinnerungstag
im deutschen Fußball“, an den Spieltagen um den 27. Januar.
Kernpunkte der Kampagne sind das Erinnern an das unendliche
Leid, das Millionen Menschen in der NS-Zeit erfahren mussten.
Ein besonderer Blick gilt den preisgegebenen Mitgliedern der
Fußballfamilie, sowie die unbedingte Forderung, alles heute zu
tun, „dass Auschwitz nie mehr sei!“.
Lern- und Ak tionsort
Darüber hinaus versteht sich die Kampagne als historischen
und politischen Lern-und Aktionsort, an dem sich Menschen, die
Fußball lieben, generationsübergreifend, mit klugen, kreativen
Aktionen im Stadion und in der Zivilgesellschaft für ein demokratisches,
den Menschenrechten verpflichtetes Gemeinwesen,
engagieren.
T ext: Aktion „!Nie wieder“
Kleeblatt-magazin #08 | 02.02.2022 10
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