Längst grünt in vielen Stadien und Anlagen der Bundesligisten
nicht nur mehr Naturrasen – die Kunstfaser hält immer
mehr Einzug in die Welt des Spitzenfußballs und wird bald nicht
mehr wegzudenken sein. „Das hat sich in Deutschland mittlerweile
durchgesetzt. Nachdem wir seit acht Jahren nichts mehr
am Trainingsplatz unserer Profis gemacht hatten, war es nun an
der Zeit, den Rasen zu erneuern. Wir haben diese Gelegenheit
genutzt und gleich die Fünfmeterräume mit Hybridrasen versehen“,
erklärt Greenkeeper Steffen Zeller. Auch in den Strafräumen
des Stadions wurde auf Hybridrasen umgestellt.
Alle zwei bis drei Jahre, so erläutert Zeller, werde normalerweise
der Rasen getauscht: „Das hat damit zu tun, dass mit der
Zeit auch andere Gräser im Sportrasen aufgehen, die zum Beispiel
durch den Wind hergeweht wurden. Das kann man nicht
verhindern, und so wird die Qualität des Rasens nach einer gewissen
Zeit automatisch schlechter.“
Die groSSe Nähmaschine
Der neu ausgerollte Rasen am Trainingszentrum ist nach wenigen
Tagen schon genutzt worden. Während die Mannschaft
im Trainingslager war, konnte er nun noch besser anwachsen.
Strapazierfähig ist er längst, sodass Spieler und Trainer in der
heißen Phase der Vorbereitung eine neue und stabile Rasenfläche
vorfinden.
Im den Fünfmeterräumen sind nun mithilfs eines Geräts,
dass an eine große Nähmaschine erinnert, viele tausend Kunststofffasern
Kleeblatt-Magazin #02 | 04.08.2021
eingestochen worden. „Das gibt dem Rasen dort, wo
ja die größte Beanspruchung des ganzen Feldes zu finden ist,
natürlich mehr Halt, außerdem hilft es beim Entwässern, denn
das Wasser läuft entlang der Fasern besser ab als in reinem Naturrasen“,
erläutert Steffen Zeller. Wasserlachen auf der Torlinie
bei Wolkenbrüchen werden somit minimiert und die Trainingsbedingungen
auch bei feuchtem Wetter auf gutem Niveau gehalten.
Alles gut für den Flachpass
Gleiches gilt nun auch für den Rasen der „Fünfer“ am Laubenweg.
Nachdem der im Frühsommer insgesamt neu verlegte
Rasen mittlerweile ein sattestem Grün strahlt und die Hybridfünfmeterräume
fertig sind, ist alles angerichtet, um auch
in der Bundesliga die Renaissance des Fürther Flachpasses fortzuführen.
js
Oben: Lasergesteuert fährt das Gerät für das Einstechen
über den Platz. – Rechts: Viele Tausend
Fasern verstärken die Strafräume.
nachdem wir acht jahre
nichts mehr gemacht hatten,
war es nun an der Zeit,
den Rasen im Trainingszentrum
zu erneuern!
sportflächen
Fotos: Daniela Balda
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