portrait
Meisterschaft durch einen 3:1-Finalerfolg
gegen Hansa Rostock. Teamkameraden
von Sauer waren unter anderem Maximilian
Arnold und Julian Brandt.
Trotz dieser Erfolge dachte Sauer aber
am Ende seiner A-Juniorenzeit an einen
Vereinswechsel: „In Wolfsburg schafft
man es über die U23 kaum, zu den Profis
zu gelangen. Da muss man schon wie
Maximilian Arnold gleich von der U19
aus übernommen werden“, hatte Sauer
beobachtet. So schloss er sich zur Saison
13/14 Hessen Kassel an: „Ich wollte
spielen, und so erschien mir ein Wechsel
als sicherste Variante.“ Die Hessen standen
gerade im Aufstiegsrennen zur Dritten
Liga, verloren aber in der Relegation
gegen Holstein Kiel.
„Das war Pech“
„Das war Pech, und wir haben dann
in der Regionalliga sogar gegen den Abstieg
gespielt“, erinnert sich Sauer, der in
dem Jahr bei dem Traditionsverein „sehr
viel gelernt hat“. Unter anderem gab es
eine Trainerentlassung („Meine erste, die
ich erlebt habe“), Coach Jörn Grosskopf
musste schon nach wenigen Monaten im
November 2013 seinen Hut nehmen. Bei
diesen Turbulenzen kam es Maximilian
Sauer durchaus gelegen, dass er nach einem
Testspiel im Winter gegen die U23
von Eintracht Braunschweig kontaktiert
wurde.
In der Heimat alle Eintracht-Fans
So ging er nach dem Jahr in Kassel
zu den niedersächsischen Löwen, wo er
zuerst für die U23 eingeplant war. Doch
obwohl die Braunschweiger schon zwei
Rechtsverteidiger im Kader hatten, schaffte
Sauer den Sprung, was Familie und
Freunde in der Heimat besonders freute:
„Da sind alle für die Eintracht. Bis auf
meinen Vater: Der ist Schalke-Fan.“ Trotzdem
dürfte der Herr Papa natürlich stolz
gewesen sein, denn der Sohn erkämpfte
sich einen Profivertrag: „Im Dezember
2014 habe ich mein Debüt bei den Profis
gegeben und blieb dann dabei.“
Und zwar bis in den vergangenen
Sommer. Was in Braunschweig passierte,
hat man gerade in Fürth gut beobachtet,
schließlich war die Eintracht ein direkter
Konkurrent im Abstiegskampf. „Schon in
der Winterpause hatte das Trainerteam
darauf hingewiesen, dass wir im Abstiegskampf
stehen, obwohl manche das wegen
der Tabellenplatzierung vielleicht nicht so
glauben wollten.“ Trotz dieser Warnung
ging es dahin: „Wir hatten einfach zu viele
Unentschieden.“ Da sein Vertrag ohnehin
ausgelaufen wäre, konnte Sauer die
Braunschweiger verlassen und entschied
sich für das Kleeblatt.
Viel über das Kleeblatt erzählt
„Rachid Azzouzi hat mir viel erzählt
über den Verein, dann habe ich mich hier
umgesehen und bin nach Fürth gewechselt“,
erklärt der 24-Jährige. Da habe er,
trotz des schwierigen vorherigen Spieljahres,
„eine absolut intakte Mannschaft
vorgefunden.“ So soll es auch bleiben,
natürlich unter Mithilfe von Maximilian
Sauer: „Ich will über meine Seite mehr
Torbeteiligungen bekommen. Und natürlich
soll es keine zweite Gelbsperre in
dieser Saison mehr geben“, lacht er. js ■
Kleeblatt-Magazin Nr. 05 | 21.11.2018
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Oben: Im Spiel gegen Kiel
versuchte es Maximilian
Sauer mit Kopfverband,
nachdem er eine Platzwunde
erlitten hatte. – Unten:
In ruhigerem Fahrwasser
als zuletzt in Braunschweig
paddelt sich Maximilian
Sauer nach vorne.