cheftrainer thomas Kleine im interview AB SEITE 06 TITElThEmA #01 julI 2025 | SAISon 2025/2026KlEEBlATT-mAgAzIn #01 | 02.07.2025 02 die Vorbereitung auf die Saison 2025/26 hat be- gonnen, die ersten Trainingseinheiten liegen schon hinter uns. Wir haben ein neues Trainerteam, eine in weiten Teilen neue mannschaft. zur zeit der Veröffentlichung unseres magazins sind es zwölf zugänge – das ist schon eine menge, ein großer umbruch. Das birgt immer ein gewisses Risiko, und wir müssen unbedingt das maß an ge- duld mitbringen, dass beim Formen eines Teams notwendig ist. Aber ich sehe viel mehr Chancen als Risiken. Wir sind schon weit in der zusammenstellung un- seres Kaders und haben bisher die Spieler bekom- men, die wie für die jeweilige Position haben wollten. Die Spieler haben die Profile, die wir uns gewünscht haben: Die Bereitschaft, die Veränderungen, die wir angestrebt haben, auch mitzugestalten. und die Bereitschaft, die leistungskultur, die wir etablieren wollen, zu leben. zu meiner aktiven zeit bei der Spielvereinigung hatten wir immer eine Kombination: harte Arbeit war die Basis, gepaart mit spielerischer Kompetenz. Wir waren als mannschaft resilient gegen Widerstände – und das ist das, was wir reinbringen wollen. Sicherlich sind wir momentan noch in einer Pha- se des Kennenlernens. Die Spieler lernen nicht nur sich kennen, auch den Verein und die Stadt. Da for- dern wir sie auf, aktiv zu werden. Denn je schneller die gruppe zum Kollektiv wird, desto schneller stellt sich die Fähigkeit ein, sich Widerständen gemein- sam entgegenzustellen. und diese Widerstände werden sicherlich kom- men. Die zweite liga ist nicht nur brutal ausgegli- chen, sie verzeiht auch keine nachlässigkeiten. Wenn wir nicht bereit sind, immer hundert Prozent und mehr auf die Wiese zu bringen, werden wir nicht erfolgreich ein. Dies ist die leistungskultur, die unse- re mannschaft verinnerlichen muss. Ich bin überzeugt, dass wir eine gute mischung im Kader haben. Wir wissen ja alle, dass bis zum Schließen des Transferfensters immer etwas pas- sieren kann. Kaderplanung und -zusammenstellung sind eigentlich nie abgeschlossen, deshalb haben wir ständig den Spielermarkt im Blick und sind auf Eventualitäten vorbereitet. liebe Fans, ich weiß, dass ihr viel investiert, um uns zu unterstützen. Ich bin überzeugt, dass ihr uns sehr viel hilfe geben könnt, zumal in dieser an- spruchsvollen liga. Ich denke da an das Spiel gegen den hSV – sicher hatte das irgendwie Endspielcha- rakter – aber diese große Energie, die wir alle gespürt haben, die müssen wir als Dauerzustand schaffen. Die mannschaft muss dabei vorangehen, dann seid auch ihr auf den Rängen dabei. jeder, vom Busfahrer über die Trainer, die Spie- ler, die mitarbeiter bis zu den Anhängern auf den Tri- bünen - jeder kann aus seiner Funktion heraus zum Erfolg beitragen. Das hat uns in Fürth immer stark gemacht, und dahin wollen wir in der neuen Saison kommen. Ich spüre eine große Vorfreude auf die neue Spielzeit, und auch wenn es mal Rückschläge gibt, bin ich sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Alle zusammen, so wie wir in Fürth in den vergange- nen jahrzehnten immer erfolgreich waren. In diesem Sinne verbleibe ich Euer lieBe KleeBlatt-fans, Sportdirektor Stephan Fürstner VoRWoRT Jeder Job ein Treffer! Wir haben tolle Jobs für jede Qualifikation – auch für Dich! Denn unser Team setzt alles daran, die perfekte Position für Dich zu finden. Egal, was Du suchst, wir bleiben dran, bis Du den Erfolg hautnah spüren kannst. hofmann.info 02 Vorwort 06 Cheftrainer Thomas Kleine im Interview 10 Im Portrait: Felix Klaus 15 Bild des monats: omar Sillah erzielt das erste Tor 18 Die mitarbeiter des Kleeblatts, Teil 1: Steffen zeller 22 Kleeblatt Fürs leben: Rückschau auf 24/25 30 Kleeblatt Akademie by infra Fürth: Trainerentwickler 34 Kleeblatt auf Tour: Die Fußball Welt in der Region 37 Der aktuelle Kleeblatt Kalender 38 nachruf auf Roland Kastner 04 Kleeblatt-Magazin-iMpreSSuM herausgeber: SPVgg gREuThER FüRTh gmbh & Co. KgaA, Kronacher Str. 154, 90765 Fürth. Redaktion und layout: jürgen Schmidt (js, ltg.), Daniela Balda (dba), Immanuel Kästlen (ik), Antonia Karl (ak), lea Kestel (lk), magnus Rötzer (mer), jaqueline Schüler (jas), julius Erlwein (je). Fotos: Sportfoto zink, außer wenn anders angegeben. 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Schnell war man sich einig, dass man in dieser Konstellation auch weiterarbeiten wolle. Im Interview mit dem Kleeblatt magazin erläutert der neue Chef- trainer und ehemalige langjährige Kapitän des Kleeblatts seine Vorstellungen für die Vorbereitung und den Saisonstart, blickt aber auch zurück auf seine aktive zeit am Ronhof und erklärt, was er von den vielen Trainern, mit denen er schon zusammen- arbeitete, mitgenommen hat. »wir wollen eine MannSchaFt, die in jedeM Spiel bereit iSt, alleS reinzuSchMeiSSen. arbeiten, KäMpFen - aber alleS Mit eineM Klaren plan!« thoMaS KleineKlEEBlATT-mAgAzIn #01 | 02.07.2025 Kleeblatt Magazin: Thomas, die Vorbereitung läuft, und obwohl es noch sehr früh in der Saison ist, ist die zusammenstellung des Kaders schon sehr weit, oder täuscht der Eindruck? Thomas Kleine: nein, das ist schon richtig. Stand jetzt sind wir schon gut aufgestellt. Es wurde in den veragangenen monaten gut vorgearbeitet. Seitdem ich da bin, konnten wir uns als Trai- nerteam auch mit einbringen in die gestaltung des Kaders. Wir haben einen großen umbruch, und da ist es natürlich sehr gut, dass wir relativ weit sind. „wir wollen Schnell eine einheit werden“ Wir wollen als mannschaft schnell eine Einheit werden, eine Sprache sprechen. Das wäre wesentlich schwerer, wenn fünf oder sechs Spieler erst kurz vor Ende der Wechselfrist kämen. Wobei man im Fußball ja nie weiß, was noch passieren kann, solange Transfers möglich sind… Kleeblatt Magazin: Wie gestaltet sich denn die Vorbereitung? Kleine: Wir machen sehr viel auf dem Platz. Ich bin längst davon abgekommen, dass man in den ersten Wochen nur im Wald her- umläuft. Intensiv laufen kann man auf dem Platz auch, wir haben am Ende jeder Einheit immer noch eine Reihe von laufeinheiten. Dazu ziehen wir die Werte heran, die wir erheben, um die Belas- tung abzustimmen. Kleeblatt Magazin: Also mehr Fußball als medizinball? Kleine: ja, könnte man so sagen. Wir gehen auch jetzt schon ins Taktische, machen auch Spielformen mit elf gegen elf. Schließ- 07 lich geht es ja auch darum, der mannschaft schnell unsere Spielidee mitzugeben. Kleeblatt Magazin: Wie schaut die denn aus? Kleine: zunächst mal: Wir wollen eine mannschaft, die in jedem Spiel dazu bereit ist, alles reinzuschmeißen. Arbeiten, kämpfen – aber alles mit einem klaren Plan. Das ist die Basis. und dann wollen wir mutigen Fußball spielen. So haben wir hier in Fürth eigentlich immer gespielt, wir sind immer unserem Stil treu ge- blieben, und das war auch das, was die Fans honoriert haben. Wenn wir so auftreten, dann werden wir als Einheit mit unseren Fans Erfolg haben. Kleeblatt Magazin: Wenn wir vom Stil reden: Du hattest vie- le Trainer als Spieler, hast zuletzt auch mit einigen gearbeitet. gibt es da jemanden, von dem Du besonders viel mitgenom- men hast? Kleine: man nimmt von jedem was mit, aber ich muss als ers- tes Peter herrmann nennen. Den hatte ich fünf jahre als Trai- ner in leverkusen, zuerst im nachwuchs und als Chef bei den Amateuren, dann als Co-Trainer bei den Profis. Er ist immer menschlich geblieben. Dann natürlich Benno möhlmann, den ich als Trainer hatte, und Friedhelm Funkel, mit dem ich in Düs- seldorf zusammenarbeiten durfte und der mir auch viel Verant- wortung übertragen hat. „aM erFolgreichSten iSt Man alS teaM“ Ich glaube, das wichtigste, was ich gelernt habe, ist: Am erfolg- reichsten ist man als Team. Das gilt auch für einen Trainer. Klar muss man am Ende als Cheftrainer immer mal eine Entschei- Thomas Kleine mit den bisherigen neuen (v. l.): omar Sillah, juan Cabrera, Sebastian jung, jannik Dehm, Timo Schlieck, noah König, Felix higl, Philipp ziereis, mathias Flaga olesen, Pelle Boevink und Aaron Keller. lukas Reich fehlte noch wegen der u19-Europameisterschaft.KlEEBlATT-mAgAzIn #01 | 02.07.2025 dung treffen. Aber das meiste sollte man zusammen erarbei- ten. Wir haben hier beim Kleeblatt einen tollen Staff zusammen, deshalb bin ich da sehr zuversichtlich… Kleeblatt Magazin: Du hast es angesprochen, der umbruch im Team ist groß, da muss man anfangs wohl auch mal mit Rück- schlägen rechnen, oder? Kleine: Sicherlich brauchen wir ein wenig geduld. Aber meine Erfahrung zeigt: geduld rentiert sich, wenn man auf lange Frist was aufbauen will. Wir haben, wie schon erwähnt, viele neue und viele junge Spieler dabei. „wenn wir alle bereit Sind, alS einheit auFzutreten, Können wir viel bewirKen“ Das sind gute jungs – aber wir müssen ihnen auch mal einen Fehler verzeihen. Im Fußball gibt es immer Fehler – ich habe auch genug gemacht. Wenn wir alle – Staff, mannschaft, die ge- schäftsstelle, die Fans – bereit sind, als eine Einheit aufzutreten, dann können wir viel bewirken. So habe ich das in Fürth erlebt, und dahin wollen wir kommen. Kleeblatt Magazin: Du hast schon mehrfach betont, wie sehr es Dich freut, jetzt wieder hier zu sein… Kleine: ja, sicher. Ich habe so viele schöne Erinnernungen. zu- nächst waren es vier erfolgreiche jahre, auch wenn wir den Aufstieg nicht geschafft haben. Als ich zurückkam, wären wir fast im ersten jahr aufgestiegen, haben es dann aber in der nächsten Saison geschafft. Da habe ich das erlebt, was ich schon beschrieben habe: Diese gemeinschaft, diesen mutigen Fußball. Ich hatte hier meine erste Stelle als Trainer. Insgesamt waren es elf jahre – das prägt, das bedeutet mir viel. Kleeblatt Magazin: und jetzt hast Du mit milorad Pekovic auch noch einen alten mannschaftskameraden aus Fürther zeiten an Deiner Seite… Kleine: Peko und ich haben uns schon als Spieler super verstan- den, wir sind zusammen aufgestiegen. Irgendwie hat es so sein sollen, dass wir jetzt hier beim Kleeblatt wieder zusammenkom- men. Kleeblatt Magazin: Es wird sicherlich eine der wichtigen Aufga- ben sein, die zahlreichen jungen Spieler weiter zu entwickeln, oder? Kleine: Das ist richtig, wir haben viele Talente im Kader. Als ich damals nach Fürth kam, hatte ich zwar bei leverkusen schon im Erwachsenenbereich Erfahrung, aber ich war dennoch das ers- te mal weg von zu hause, weg aus dem Westen. Da muss man schon immer ein Auge drauf haben. Ich bin aber sicher, dass unsere erfahrenen Spieler da mithelfen. Ich bin ja hier selbst schnell zum Kapitän geworden und habe dann versucht, die jungen zu unterstützen. TITElThEmA 08 Schöne Erinnernungen: Thomas Kleine jubelt in der Aufstiegssaison 11/12 mit Eddy Prib. Kleeblatt Magazin: A propos die jungen: Du hast schon in den ersten Trainingseinheiten Spieler aus dem nachwuchs mittrai- nieren lassen… Kleine: Wir haben gute jungs im nachwuchsbereich. mit Ro- berto hilbert, julian Kolbeck, Tobias gitschier und den anderen Trainern im nachwuchs sind wir im Austausch, wir wollen im- mer mal einen der nlz-Trainer bei uns im Training mit einbauen. Es war doch in Fürth so, dass wir Talente nach oben gebracht haben. Klar geht das nicht sofort, sie müssen sich erst an das Tempo, an die in Intensität, an die Anforderungen der Proif- mannschaft gewöhnen. Aber wir haben die Talente im Blick. Kleeblatt Magazin: Was erwartest Du denn von der kommen- den Saison der zweiten liga? Kleine: Die liga ist, im Vergleich zu meiner aktiven zeit, noch viel ausgeglichener. „du MuSSt iMMer 110 prozent reinSchMeiSSen, wenn du beStehen willSt!“ Als wir aufgestiegen sind, da gab es ein paar gegner, da wus- sten wir, die schlagen wir sicher, zumindest bei uns im Ronhof. Das ist vorbei. Das heißt, du musst immer 110 Prozent rein- schmeißen, wenn du bestehen willst. Kleeblatt Magazin: zum Schluss: Wie bewertest Du das Auftakt- programm? Benno möhlmann sagte immer, dass ihm das egal sei, da man sowieso gegen alle 17 anderen mannschaften zwei mal spielen müsse… Kleine: Das ist ja auch so. Bei mir ist eine absolute Vorfreude da, egal gegen wen es dann geht. Dennoch ist es toll, dass wir mit einem heimspiel beginnen. Dresden ist sicher ein sehr starker Aufsteiger und wird uns alles abverlangen. Es gilt also gleich: Wir müssen alles reinwerfen und mit der überzeugung reinge- hen, dass wir gewinnen wollen. Dann werden wir, mit der unter- stützung unserer Fans, auch Erfolg haben. jsNext >