der gerade abgeschlossenen Saison nur auf Rang 17 (von seinerzeit
24 Teams) gelandet waren, gewannen durch zwei Tore
von Johnny Hart 2:0. Neben Hart spielte im Angriff Don Revie,
der später englischer Nationaltrainer werden sollte. Trautmann
erlangte im Übrigen später noch mehr internationale Bekanntheit,
als er im FA-Cup-Finale 1956 die letzte Viertelstunde mit
einem (erst drei Tage später erkannten) Genickbruch durchhielt
und seinem Team mit tollen Paraden den 3:1-Sieg gegen Birmingham
sicherte.
Das wussten die Fußballfans 1954 im Ronhof zwar noch
nicht, aber sie waren natürlich begeistert, und Trautmann hielt
fast erwartungsgemäß sein Tor auch sauber.
Weniger spektakulär, aber sportlich durchaus anspruchsvoll
war 1955 der Besuch von Austria Wien in Fürth. Die Austria
hatte einige Nationalspieler dabei und gewann vor 9000 Besuchern
Foto: Daniela Balda
Kleeblatt-Keeper
Gerhard Geissler wirft
sich einem
Stürmer von
Honved Budapest
entgegen.
1:0.
Ungarn und Tschechoslowaken
Slovan Bratislava aus der Slowakei kam im Juli 1955 ersatzgeschwächt
zum Freundschaftstreffen, da ihre drei Nationalspieler
mit der tschechoslowakischen Elf auf Südamerika-Tour
waren. Dementsprechend hatte die SpVgg Fürth keine Mühe,
durch Treffer von Bucklisch, Kuhnert und Gottinger 3:0 zu gewinnen,
7000 Zuschauer waren mit dem Auftritt ihres Teams
zufrieden.
Im März 1957 empfingen die Kleeblättler Vasas Budapest.
Die Ungarn, bekannt für ihr technisch gepflegtes Spiel, führten
zwar zur Pause 2:0, doch zur Freude der 13 000 Besucher drehten
die Fürther durch Treffer von Bucklisch und Engelhardt (2)
das Spiel und gewannen 3:2.
Pech hatte man im Juni 1957 mit dem Auftritt des Meisterschaftsvierten
aus Ungarn, Csepel Budapest. Denn starker
Regen hatte den Platz in eine Seenplatte verwandelt. Es kamen
nur 3000 Besucher, die Ungarn kamen mit den Bodenverhältnissen
besser zurecht und holten sich einen 3:0-Sieg.
Im Mai 1958 war dann wieder mal der „Alpenpokal“ angesagt.
In Fürth traf eine Auswahl aus den Wiener Vereinen Vienna,
Olympia und Simmering ein. Max Appis und Ossi Schmidt
40
110 Jahre Ronhof
Kleeblatt-Magazi n Nr. 08 | 03.02.2021
schossen den 2:0-Sieg heraus, das Publikumsinteresse war mit
3000 relativ gering.
Holländer verhedderten sich
Der holländische Tabellendritte Fortuna Geleen, heutzutage
bekannt als Fortuna Sittard, spielte im August 1959 im Ronhof
vor. Die technisch starken Gäste verhedderten sich in Kombinationen,
die effektiver auftretenden Fürther siegten durch Treffer
von Gettinger, Stumptner und Schreiner 3:1.
Als Weihnachtspräsent in diesem Jahr schenkten die
Kleeblättler ihren Fans am 27. Dezember den Auftritt von Honved
Budapest. Trotz Winterwetters waren 13 000 Besucher
gekommen, um das 2:2-Remis zu sehen, bei dem auf Fürther
Seite Conny Heidner und Ossi Schmidt per Foulelfmeter trafen.
Im August 1960 traf die SpVgg Fürth im Ronhof auf Motor
Zwickau – der, wie man damals ankündigte, Tabellenführer der
Sowjetzonen-Liga. Am Ende stand es 1:1, „Mac“ Schneider hatte
das 0:1 durch den DDR-Nationalspieler Franz ausgeglichen.
Obwohl das Spiel an einem Dienstagabend stattfand, kamen
immerhin 6000 Menschen an den Laubenweg.
Zum Saisonende 1961 kam am 1. Juni Radnicki Somor aus
Jugoslawien nach Fürth. Der relativ unbekannte Gegner lockte
nur 1600 Fans an. Die applaudierten vor allem Max Appis, der
in seinem insgesamt 600. Spiel (einschließlich Freundschaftsspiele)
fürs Kleeblatt den 5:3-Endstand erzielte.
Ein Jahr später kam erstmals eine US-Amerikanische Elf
nach Fürth. Der „Schwaben AC Chicago“ kam allerdings vor
2000 Fans 1:6 unter die Räder. Eine kuriose Kulisse sah man
vier Wochen später. Unter den insgesamt 3000 Besuchern waren
2000 „Tifosi“, denn es kam der Siebte der italienischen Liga,
Lanerossi Vicenza, und ein Großteil der Zuschauer waren Italiener.
Weder die italienischen noch die deutschen Zuschauer
bekamen aber viel zu sehen, der müde Sommerkick endete 0:0.
Zu Ende ging am 23. Juni auch die Zeit der SpVgg Fürth als
Erstligist. Das letzte Spiel der Saison brachte ein Freundschaftstreffen
im Ronhof gegen den FC St. Gallen, das die Fürther 7:3
gewannen. Die nächste Spielzeit musste das Kleeblatt dann
nach der Bundesligagründung als Zweitligist angehen. js
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