Foto: Daniela Balda
»du wächst langsam
in diese rolle rein
und siehst den fuSS -
ball mi t ein er anderen
brille!«
Fußball-Lehrer nennen, wobei er die Ausbildung
nicht beim DFB, sondern beim
kroatischen Verband absolviert hat. „Einfacher
ist das in Kroatien auch nicht, der
Vorteil ist aber, dass man verschiedene
Module auch von zu Hause aus bearbeiten
kann und nicht ganz so viele Präsenzzeiten
hat wie in Deutschland.“ So ließ sich die
Ausbildung, die allerdings ein halbes Jahr
länger dauert als in Deutschland, mit dem
Job als Co-Trainer beim Kleeblatt ganz gut
verbinden. Zu den Prüfungen musste Mijatovic
jeweils vor Ort sein und am Ende
noch eine Abschlussarbeit schreiben.
Das Schw arze Schaf...
Nun ist er also Fußball-Lehrer. „Jetzt
bin ich“, lacht er, „ein bisschen das Schwarze
Schaf der Familie, denn alle anderen
haben Wirtschaft studiert.“ Auch Mijatovic
hatte in Kroatien ein Wirtschafts-Studium
begonnen, zugunsten der Profi-Fußballkarriere
aber aufgehört.
Was man allerdings weder in einem
Wirtschafts-Studium noch in der Trainer
Ausbildung lernen konnte, waren die
portrait
Oben: Alleine auf der
Tribüne: Andre Mijatovic
beim Interview mit dem
Kleeblatt Magazin. – Unten:
Gemeinsame Auffassung
vom Fußball: Chef-Trainer
Stefan Leitl und
sein „Co“ Andre
Mijatovic.
besonderen Umstände der Pandemie.
„Das war auch für uns Coaches eine besondere
Erfahrung, denn vieles hatte ja
mit Fußball erst mal gar nichts zu tun.
Die neuen Hygiene-Vorschriften, die Abstandsregeln,
Trainingspläne fürs Cyber-
Training ausarbeiten und so weiter: „Das
war, auch als es auf dem Platz mit den
Kleingruppen weiterging, eine anstrengende
Zeit. Glücklicherweise haben die
Spieler das angenommen und sind gut
durch diese Zeit gekommen.“
Fokussiert aufs Spiel
Nun hofft Mijatovic, dass bald wieder
Fans das Stadion bevölkern. „Wenn ich an
der Seitenlinie stehe, fokussiere ich mich
stark aufs Spielfeld und nehme das Drumherum
nicht so wahr. Aber wenn ich ein
Spiel im Stadion anschaue oder daheim
auf dem Sofa sitze, fehlt mir schon was.
Das macht so nicht viel Spaß“, beschreibt
er seine Gefühle: „Die Fans gehören einfach
dazu! Ich kann es kaum erwarten, bis
sie wieder ins Stadion dürfen.“ js
Klbeelatt -Maagiz n Nr. 03 | 02.09.2020 14