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Einsatz bringen kann.
Kleeblatt Magazin: Im aktuellen Magazin stellen wir ihren
Co-Trainer Andre Mijatovic vor. Wie wichtig ist er als
Vertrauensperson für Sie?
Leitl: Andre ist in der Tat sehr wichtig für
mich. Schon zu Spielerzeiten in Ingolstadt
haben wir uns immer ausgetauscht. Wir
hatten konstruktive Gespräche, und es ging
immer darum, wie wir und auch die Mannschaft
besser werden können. Andre hat
auf höchstem Niveau gespielt, und als ehemaliger
Innenverteidiger ist er ein wichtiger
Ratgeber für die Defensive und kann auch
unseren jungen Spielern sehr viel mitgeben.
Kleeblatt Magazin: Sie legen ohnehin
viel Wert auf den Austausch…
Leitl: Mit Andre habe ich einen meinungsstarken Mann an
meiner Seite. Das will ich auch, denn man muss sich auch mal
reiben können, mal andere Meinungen hören, um sich selbst
zu überprüfen. Glücklicherweise kann ich mit Andre aber auch
über andere Sachen als Fußball sprechen. Wir haben sicherlich
inzwischen ein freundschaftliches Verhältnis. js
Leitl: Die Belastungssteuerung wird ein wichtiger Faktor
sein. Auch den Länderspielpausen, von denen wir während der
Vorrunde ja noch zwei haben, kommt diesmal mehr Bedeutung
zu, da kann man dann möglicherweise das eine oder andere
aufarbeiten.
Kleeblatt Magazin: Der Kader blieb im Wesentlichen zusammen.
Eine eingespielte Mannschaft wird sicher in der ausgeglichenen
Zweiten Liga von Vorteil sein…
Leitl: Es war ja unser Ziel, und da waren Rachid Azzouzi und
ich uns immer einig, das Team zusammenzuhalten. Das ist auch
gelungen, zu unserem Stamm kamen bisher drei Neue dazu.
Dass man immer mal den einen oder anderen Abgang hat, ist
im Profifußball normal. Aber man hat den Spielern schon angemerkt,
dass eine große Freude da war, als wir nach der Pause
wieder angefangen haben und sie sich wieder gesehen haben.
Die Jungs spielen gerne zusammen und identifizieren sich auch
mit dem Kleeblatt.
Kleeblatt Magazin: Sie hatten noch vor der Corona-Pandemie
angekündigt, weitere Systeme einzustudieren. Konnten
Sie das nun in der Vorbereitung umsetzen?
Leitl: Wir haben keine neuen Systeme eingeübt. Deswegen
ist es prinzipiell bei den zwei Grundordnungen, die wir in der
vergangenen Saison hatten, geblieben. Allerdings haben wir daran
gearbeitet, die taktischen Varianten, die wir bisher schon
gespielt haben, noch zu verfeinern und auch mal während des
Spiels zwischen den Grundordnungen zu switchen. In den Testspielen
hat das schon ganz gut geklappt, auch wenn wir von der
Trainingsintensität her auf diese Begegnungen keine Rücksicht
genommen haben.
Kleeblatt Magazin: Was erwarten Sie von der Zweiten Liga
in der neuen Spielzeit?
Leitl: Nun, mit dem VfB ist ein gefühlter Erstligist aufgestiegen,
dazu mit der Arminia noch ein sehr
etablierter und starker Zweitligist. Aber
wenn wir mal sehen, was Paderborn, der
HSV oder Düsseldorf so vorhaben, dann
wird auch heuer wieder eine starke Spitze
vorhanden sein. Einige geben ja trotz der
Corona-Krise fleißig Geld aus. Es sind auch
gute Aufsteiger dazu gekommen. Es wird
also wieder eine schwere und ausgeglichene
Saison werden. Aber, wie vorhin schon
gesagt, wir sind zuversichtlich, dass wir insgesamt
einen Schritt weiter sind als in der
vergangenen Saison.
Kleeblatt Magazin: Zuletzt wurde viel über die Wechselregel
diskutiert. Soll man bei fünf bleiben oder wieder auf drei
zurückgehen. Wie sehen Sie das?
Leitl: Ich fand es prinzipiell hilfreich, fünf Mal wechseln zu
können. Wenn man gut auf der Bank und dem Spielfeld organisiert
ist, dann bringt das auch nichts durcheinander. Im Gegenteil.
Und das Gefüge profitiert auch, weil man mehr Spieler zum
Balanceakt: Das straffe Programm
der neuen Saison wird Stefan Leitl
und sein Trainerteam vor neue
Herausforderungen stellen.
Kleeblatt -Magazi n Nr. 03 | 02.09.2020
„Ich fand es
prinzipiell
hilfreich, fünf
Mal wechseln
zu können!“