Auf den ersten Blick eng bestuhlt, aber auf den zweiten wird klar: Hier
darf keine große Gruppe Platz nehmen. Statt wie gewohnt 400 Personen sind
im 1. Obergeschoss der Haupttribüne je nach Bestuhlung aktuell nur
30 - 70 erlaubt. „Parkverbot“-Schilder signalisieren, welcher Platz frei bleibt.
Warum nicht gleich im Stadion? Direktor Stadionbetrieb
Tobias C. Auer steht in einem der sogenannten Mundlöcher der
Nordtribüne im Sportpark Ronhof | Thomas Sommer.
16
vorbereitung auf „Tag X“
Veranstaltungen auf 1000 Teilnehmer
zu begrenzen stand anfangs im Raum,
später auf 500, dann wurden sie zunächst
komplett ausgesetzt. „Niemand wusste
wirklich: ‚Dauert das jetzt vier Wochen, vier
Monate – oder noch länger?‘“, sagt Tobias
C. Auer. Der 38-Jährige leitet das Team
Stadionbetrieb beim Kleeblatt. „Wir haben
für uns das Credo ausgemacht: ‚Wenn wir
wieder Menschen bei uns Willkommen heißen
dürfen, müssen wir bereit sein‘ – nach
diesem Vorsatz haben wir Veranstaltungskonzepte
erarbeitet.“
Im Mai reichten er und sein Team bei
Gesundheits- und Ordnungsamt Konzepte
ein – und bekamen nach wenigen Tagen
positives Feedback: „Wir waren die erste
Event-Location Bayerns, in der 70 Personen
für Indoor-Veranstaltungen zugelassen
wurden, obwohl zunächst nur 50 erlaubt
waren“, sagt Auer – und fügt hinzu:
„Das hat uns alle total motiviert. Wir haben
gesehen: Wenn Du die Regeln einhältst,
geht vielleicht sogar ein bisschen mehr.
Also haben wir weiter Konzepte eingereicht
und Zulassungen bekommen.“
„Wollten anderen helfen“
Zu den ersten Gästen zählten Schulen
aus der Region – mietfrei. Zunächst
rauchten die Köpfe der Schülerinnen und
Schüler bei den Abschlussarbeiten, später
nahmen einige an gleicher Stelle ihre
Zeugnisse entgegen. Auer: „Wir wussten,
dass wir zunächst nicht viel tun können,
das fürther Event- und
tagungszentrum
Egal ob Weihnachtsfeiern, Tagungen,
Messen oder Fortbildungen: Die Haupttribüne
des Sportpark Ronhof | Thomas
Sommer ist nicht nur an Spieltagen der
Kleeblatt-Profis gut frequentiert. An bis zu
200 Tagen im Jahr treffen sich Unternehmen,
Hochschulen oder Partner der Spielvereinigung
rund 250 Mal in den Räumlichkeiten
am Laubenweg. Ab Mitte März
herrschte zunächst Flaute – im Hintergrund
wurde aber schon intensiv an neuen
Möglichkeiten
und Konzepten gefeilt.
13. März, 16:21 Uhr, die Partie der
SPVGG GREUTHER FÜRTH gegen den
Hamburger SV ist abgesagt. Gute zwei
Stunden später hätte der Ball beim ersten
Pflichtspiel ohne Zuschauer im Sportpark
Ronhof | Thomas Sommer rollen sollen. Die
Deutsche Fußball Liga entschied kurzfristig,
das Spiel doch abzusagen. Es war die
erste Entscheidung auf dem Weg in eine
neue Zeit am Laubenweg. Dort, wo auf
dem Rasen legendäre Mannschaften große
Erfolge feierten, aber auch schmerzhafte
Niederlagen hingenommen werden
mussten, wird längst nicht mehr „nur“
Fußball gespielt. Doch plötzlich: Stillstand.