Links: Einer der 2,2
Tonnen schweren
Blöcke des herausgeschnittenen
„Sportlich wird‘s schon, aber wir sind überzeugt, dass wir
das schaffen“, lacht Dieter Wirth. Der Vorsitzende der Sportfreunde
Ronhof und Sprecher des Fanbunker-Projekts skizziert
noch einmal, was die Kleeblatt-Fans im „Fanbunker“, der
ihnen nun für 30 Jahre auf Erbpacht von der Stadt überlassen
wurde, noch leisten müssen, um wie geplant im Juli einziehen
zu können, wenn sie aus der bisherigen Sportfreunde-Kneipe
(SFK) in der Boenerstraße raus müssen.
Diamant gegen Beton
Dicke Wände müssen eingerissen, Fluchtwege geschaffen
und Maßnahmen zum Brandschutz verwirklicht werden.
Fensters ragt
aus der Mauer hervor. –
Rechts: Dieter Wirth erklärt
Kleeblatt-Fan Manfred
Nitsche das Parterre.
Toiletten und die Einrichtung für die neue SFK kommen dazu.
Das Aufwändigste ist die geforderte Anzahl von sechs Fenstern
ins Mauerwerk zu schneiden. „Wir haben eine Ingolstädter
Spezialfirma gefunden, die alle Vorgaben erfüllen kann“,
sagt Dieter Wirth. Die Fenster können nämlich nicht im Ganzen
herausgeschnitten werden, sie müssen in vier Teile unterteilt
werden. Wenn die Diamantseil-Säge, die sich langsam und
mit schneidendem Lärm Millimeter für Millimeter durch die
1941 gebaute Bunkerwand fräst, ihren Dienst getan und die
über zwei Meter dicke Mauer durchtrennt hat, müssen die vier
Blöcke pro Fenster einzeln herausgehoben werden. „Hier liegt
das eigentliche Problem“, beschreibt Wirth die Lage, „denn ein
einzelner Block wiegt 2,2 Tonnen!“ Rund fünf Wochen Arbeitszeit
(!) hat die Firma für die sechs Fenster veranschlagt.
Währenddessen steht Willi Weber mit ausgebreiteten Plänen
und zwei Mitstreitern im ersten Stock in einem der Räume,
die später die SFK beherbergen sollen. Hier ist eine rote Linie
in den Putz gemalt, die Wand muss aufgebrochen werden.
Weber erklärt, was zu tun ist. Das Mitglied der Sportfreunde
ist Gutachter für Bauvorhaben von Beruf und ist damit prädestiniert,
die Umbauarbeiten zu leiten. Und alleine damit der
Initiative einen Batzen Geld zu ersparen. Was gut ist, denn das
Fanbunker-Projekt ist nicht billig. „Die Kosten“, erklärt Weber,
„belaufen sich auf rund 300 000 Euro.“
„Engagement lohnt sich“
Nicht nur sein Einsatz, sondern auch der anderer Helfer
soll viele Kosten sparen. Weber hofft, so rund die Hälfte der
Kosten als Eigenleistung der Fans einbringen zu können. „Wir
freuen uns“, sagt Dieter Wirth, „dass uns ein Gönner ein sehr
zinsgünstiges Darlehen gewährt hat.“ Das Darlehen soll etwa
40 Prozent der Kosten decken. Den Rest wollen die Fanbunker
Verantwortlichen durch Spenden aufbringen. „Das Projekt
ist absolut einmalig. Deshalb lohnt sich jedes Engagement“,
ruft Wirth zur Mitarbeit oder zur finanziellen Zuwendung auf.
Kleblatt-Magazin Nr. 07 | 05.02.2020 05