Zukunft
beginnt
Fanbunker
Das Relikt aus dem II. Weltkrieg
wird nun mit großem Aufwand zur
Begegnungsstätte für Kleeblatt-Anhgänger.
Noch vor der sperrangelweit aufgerissenen,
zentimeterdicken Stahltür
des Bunkers hört man den infernalischen
Lärm – im zweiten Stock versteht
man dann sein eigenes Wort
nicht mehr. Ein Arbeiter kniet mit
dickem Gehörschutz vor der Betonsäge,
er ist über und über von feinem
weißen Staub bedeckt. Viel sprechen
sollte man hier ohnehin nicht, denn
der feine Staub des zersägten Betons
legt sich schnell auf die Stimmbänder
und führt zum Hustenreiz. Also lieber
wieder runter ins Parterre, wo man
dank Plastikfolien-Schleuse reinere
Luft atmen kann und das Unterhalten
wenigstens einigermaßen ungestört
möglich ist.
Der sogennante
Hoch-Bunker, gebaut
1941, an der Kreuzung
von Laubenweg und
Kronacher Straße.
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Kleblatt-Magazin Nr. 07 | 05.02.2020 04