was mach t eigen tlich ...?
Juri Judt
spvgg greuther fürth von 2005 bis 2008 (80/0)
vier Mal in der Woche trainieren und hast kaum ein Wochenende
frei. Ich habe dann mit dem Leistungsfußball abgeschlossen und
ging zurück zu meinem Heimatverein Bayern Kickers Nürnberg in
die Bezirksliga.“ Dort kickte Judt, bevor er Anfang 2018 als Spielertrainer
Foto: privat
Juri Judt als Trainer des SV
Burggrafenhof, hier nicht auf
dem Spielfeld, sondern am
Spielfeldrand.
„Das Leben ohne den Profi-Fußball ist auch ganz schön.“
Juri Judt war schon als aktiver Profi kein Mann der großen Worte
und der übertriebenen Selbstdarstellung. Und so hat sich der
Mittelfeldspieler, der zur wohl erfolgreichsten Nachwuchs-Generation
der SPVGG GREUTHER FÜRTH um Stephan Schröck,
Markus Karl, Torsten Oehrl oder Daniel Adlung zählt, eher unauffällig
von seiner Karriere verabschiedet. „Ich war in Erfurt,
doch dann kam die Möglichkeit, eine Arbeitsstelle beim Landesamt
für Statistik in Fürth zu bekommen, und diese Chance habe
ich dann angenommen“, erklärt Judt, der nun als Beamter in
der Verwaltung der vor einigen Jahren von München nach Fürth
umgesiedelten Behörde arbeitet.
Klar hätte der mittlerweile 33-Jährige noch ein paar Jahre
bezahlten Fußball spielen können, doch die Aussicht auf einen
sicheren Job beim Land Bayern ließ Judt nicht lange überlegen.
Mit seiner Frau und den beiden Mädchen lebt Judt, der einst
als Kleinkind mit seinen Eltern aus Kasachstan (damals noch
Sowjetunion) nach Franken kam, in Tuchenbach und ist froh,
dass das unstete Leben als Fußballer nun einer Regelmäßigkeit
gewichen ist. „Ich bin absolut zufrieden, wie alles gelaufen ist“,
ist Judt mit sich und seiner ausgeklungene Karriere im Reinen.
Unter Möhlmann Profi geworden
Das Talent, das 1999 in die Jugendabteilung des Kleeblatts
kam, wurde am Ronhof zum Junioren-Nationalspieler und zum
Profi, mit der A-Jugend kämpfte er sich unter Trainer Reiner
Geyer sogar bis ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft vor.
Bei Benno Möhlmann rückte der laufstarke Mittelfeldspieler
dann von der U23 in den Profikader auf und bildete mit dem
Dänen Hans Henrik Andresen das defensive, zentrale Mittelfeld.
Er spielte dann für den FCN in der Bundesliga, bei RB Leipzig,
Saarbrücken und Erfurt. Als er 2016 in Seligenporten für
die Bayernliga anheuerte, merkte er schnell, das sich Fußball
mit der anstehenden Ausbildung beim Landesamt nicht mehr
vereinbaren lassen würde. „Auch in der Bayernliga musst du
Steckbrief
Position: Mittelfeld
Alter: 33
Größe: 176 cm
Ehemalige Vereine: Bayern Kickers Nbg.,
SPVGG GREUTHER FÜRT H, 1. FCN,
RB Leipzig, 1. FC Saarbrücken, RW Erfurt,
SV Seligenporten, Bayern Kickers Nbg.
Einsätze Bundesliga: 44/0 Tore.
Einsätze Zweite Liga: 97/0 Tore.
Trainerstationen: SV Burggrafenhof
(seit 2018).
Länderspiele: Deutschland U18 (4),
U20 (2), U21 (4).
beim SV Burggrafenhof anheuerte. Ganz ohne Fußball
geht‘s halt doch nicht, doch ist die Zeitbelastung beim Kreisligisten
natürlich um vieles geringer. „Klar ist das ganz anders als Profifußball.
Aber was hier zählt, ist der Zusammenhalt und der Spaß
am Fußball“, betont Judt, der beim Kreisligisten seinen Vertrag
bereits vorzeitig bis 2021 verlängert hat.
Das Kleeblatt verfolgt der Ex-Profi meistens am Fernseher, ist
aber dennoch vom neuen Sportpark Ronhof | Thomas Sommer begeistert:
„Da ist was Tolles, ein wahres Schmuckkästchen entstanden.
Ich finde, das passt auch genau zum Kleeblatt: Nicht zu groß,
kompakt und mit einer guten Atmosphäre. Wie sich der Verein seit
meiner Zeit entwickelt hat, ist schon bemerkenswert.“ js