Leitl: Ich habe tatsächlich nicht so lange nachdenken müssen,
als Rachid Azzouzi mich gefragt hat. Andre und mir gefällt
es sehr gut, wir arbeiten mit den Gremien, mit dem Umfeld, mit
der Geschäftsführung sehr vertrauensvoll zusammen. Klar: Es ist
schon so, dass man sich auch Gedanken macht, was passiert,
wenn es nicht so läuft. In unserem Geschäft geht es schnell mal
auch in die andere Richtung. Ich bin aber sicher, dass es hier
passt, dass wir auch weiterhin den eingeschlagenen Weg alle
gemeinsam fortführen werden.
Kleeblatt-Magazin: In Fürth haben Sie sich inzwischen auch
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ganz gut eingelebt, oder?
Leitl: Mir gefällt es hier, auch meiner Familie, wenn sie mich
besucht. Ich bin oft in der Stadt unterwegs, die Gustavstraße finde
ich toll. Vor einiger Zeit saßen wir da vor dem Gründungslokal
der Spielvereinigung, dem Alten Rentamt. Da kam eine Dame
mit dem Rad vorbei. Sie rief: Da schau, der Trainer, hielt an und
setzte sich zu uns. Wir haben uns dann eine Viertelstunde über
Fußball und das Kleeblatt unterhalten. So was finde ich toll.
Kleeblatt-Magazin: Die Leitls sind ja eine Fußballerfamilie.
Was sagen denn die Brüder und der Onkel, der ja auch Trainer
ist, zur Situation in Fürth? Gibt’s da auch Fachsimpeleien oder
Ratschläge? Sie sind ja deutlich der jüngste von allen?
Leitl: Die haben sich schon mal gefreut, als ich nach Fürth
ging. Die Spielvereinigung hat bei uns wirklich einen guten Ruf.
Die sind alle auch oft hier und fiebern mit. Sicherlich sitzen wir in
der Familie auch mal zusammen und reden über Fußball, man
bekommt mal die eine oder andere Frage, warum man das so
oder so gemacht hat. Aber wir versuchen, auch mal bewusst
über andere Dinge zu reden.
Kleeblatt-Magazin: Was wünschen Sie sich denn für das
neue Jahr, auf den Fußball bezogen?
Leitl: Vor allem, dass die Bindung zwischen den Fans und
der Mannschaft noch enger wird. Ich denke, bei einem Verein
mit den Voraussetzungen des Kleeblatts ist es für den Erfolg
unausweichlich, dass alle absolut eng zusammenstehen. Das
kann sehr viel bewirken. js
re Weg. Aus der Ferne habe ich früher Fürth immer als Verein
wahrgenommen, in dem junge, entwicklungsfähige und mutige
Mannschaften einen guten und attraktiven Ball spielen. Das
deckt sich mit meiner Vorstellung von Fußball. Das wollen wir,
und da sind wir auf dem richtigen Weg.
Kleeblatt-Magazin: Es stehen ja wieder einige Junge vor
dem Sprung, wie das in Fürth Tradition ist...
Leitl: Das freut uns auch. Es sind ja nicht nur Jamie Leweling
oder David Raum oder Maxi Bauer oder Paul Jaeckel, um nur
vier ganz junge Spieler zu nennen. Wir haben ja aus der U19 und
U23 immer wieder Talente dabei. Die können sich im Training
zeigen, aber auch bei unseren Testspielen, die wir zum Beispiel
in der Länderspielpause gemacht haben.
Kleeblatt-Magazin: Die Mannschaft wurde unseres Erachtens
im Laufe der Vorrunde immer kompakter, konnte dann
zum Ende des Jahres auch die Ausfälle einiger Stammspieler
wegstecken. Sehen Sie das auch so?
Leitl: Das ist schon richtig. Wir haben ja viele talentierte Spieler,
die aber noch nicht am Ende ihrer Entwicklung sind. Und
einige kamen aus Verletzungen oder Situationen, wo sie nicht
so kontinuierlich gespielt hatten. Das haben wir, so gut es ging,
aufgearbeitet während des laufenden Betriebs. Insgesamt dürfen
wir sagen, dass wir weiter gekommen sind. Wir haben eigentlich
nur in zwei Spielen, nämlich im Pokal in Duisburg und
in der Liga zu Hause gegen Kiel, nicht das abgerufen, was wir
sehen wollten. Ansonsten haben wir immer Leistung gebracht.
Auch auswärts. Ich habe schon mehrfach gesagt, dass wir auf
fremden Plätzen mehr Punkte hätten holen können, sogar müssen.
Kleeblatt-Magazin: Nun, man muss ja auch noch ein bisschen
was übrig lassen, was man dann trainieren kann. Zum
Beispiel in der Wintervorbereitung...
Leitl: Die ist ja recht kurz. Aber wir haben schon eine genaue
Vorstellung. Wir wollen noch eine weitere Grundordnung
einüben, um noch flexibler zu werden. Und im Trainingslager in
der Türkei werden wir spielen, spielen, spielen. Um die ganzen
Abläufe immer besser einzustudieren.
Kleeblatt-Magazin: Sie vermitteln eine große Begeisterung
für Ihre Arbeit beim Kleeblatt. War die Vertragsverlängerung
deshalb eine einfache Übung?
Vertrauensvolle Zusammenarbeit: Chef-Trainer
Stefan Leitl mit sienem Co-Trainer Andre Mijatovic
und Torwart-Trainer Christian Fiedler.
Kleblatt-Magazin Nr. 06 | 08.01.2020
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