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HÅvard Nielsen
Der sportliche Weg von Håvard Nielsen war vorgezeichnet:
Wenn die Eltern sowie der ältere Bruder Fußballer sind, dann
kommt man wohl kaum daran vorbei, dass man selbst Kicker
werden will. Dass der kleine Håvard einstmals ein Großer werden
würde, konnte man schon früh ahnen: Er spielte nämlich
gleich in der Mannschaft seines Bruders mit – obwohl der drei
Jahre älter war. Spaßiger Zufall: In diesem Team kickte auch
Mathis Bolly, ein norwegischer Vorgänger von Nielsen im Kleeblatt
Trikot. Dies alles passierte im Jersey des Oppsal IF, dem
Verein aus dem Osloer Vorort, wo die Nielsens zu Hause waren.
Praktischerweise war der Papa auch der Trainer. „Das war kein
Problem, denn mein Vater war als Trainer immer sehr positiv,
hat mir viel geholfen.“
Mit 14 Jahren war das Talent seinem kleinen Verein entwachsen:
Es wechselte in die Jugendabteilung des Profiklubs
Valerenga Oslo und besuchte auch eine Schule, die mit dem
Verein kooperierte. So blieb durch den abgestimmten Schulunterricht
immer genug Zeit, um zu trainieren. Vor allem konnte
der junge Stürmer, obwohl nun in einem Leistungszentrum, weiterhin
zu Hause wohnen.
Mit 16 das Debüt
Den Leitern der Profiabteilung fiel das Talent bald auf –
schneller, als er es selbst je gedacht hatte. Er hatte schon als
16-Jähriger einige Spiele für die II. Mannschaft gemacht, als er
in der Schule plötzlich ans Telefon gerufen wurde. „Der Co-Trainer
war dran und sagte, ‚pack Deine Sachen und komm mit zum
Spiel.‘ Ich ging nach Hause, packte meine Sachen und mein Vater
fuhr mich hin.“ Noch am selben Tag saß Nielsen erstmals auf
der Ersatzbank und wurde zum Ende hin tatsächlich eingewechselt.
Ein Rekord: „Ich war damals mit 16 Jahren der jüngste
Spieler, der je in der ersten Liga Norwegens gespielt hat.“ Zwar
waren es nur ein paar Minuten – doch der Nachwuchsmann
wusste gleich nach dem Abpfiff: „Da will ich wieder hin.“
Gelungen ist ihm das ja auch, er war sehr bald fester
Bestandteil der Profimannschaft, spielte in den norwegischen
U-Nationalmannschaften und fiel international
auf. Das Rennen machte 2012 Red Bull Salzburg.
Håvard Nielsen hat den Ball
und stets das gegnerische
Tor im Blick.
Kleblatt-Magazin Nr. 02 | 04.09.2019 11
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