portrait
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paul seguin
„Ich wollte eigentlich immer Profi-Fußballer werden!“
– Den Satz, den Paul Seguin im Brustton der
Überzeugung ausspricht, tragen sicherlich die meisten
Nachwuchsspieler vor sich her, die irgendwo in einem
der vielen Nachwuchsleistungszentren hinter dem Ball
herlaufen. Bei Paul Seguin aber reicht diese Prägung
sozusagen schon in die Zeit vor der Geburt: Sein Vater
Wolfgang ist Oberliga-Rekordspieler des 1. FC Magdeburg
und 21-facher DDR-Nationalspieler. „Ich habe ihn
zwar nicht mehr aktiv gesehen, aber später dann bei
Benefiz- oder Prominentenspielen“, erzählt Paul Seguin
von seinem Vater.
Talent vom Vater
Das Talent hat Paul auf jeden Fall geerbt. Denn
schon als Zwölfjährigen holte ihn der VfL Wolfsburg in
sein Leistungszentrum. Die 90 Kilometer vom Heimatort
Stendal nach Wolfsburg legte der junge Paul stets
mit dem Zug zurück. „Es war nicht einfach, vor allem
mit der Schule. Die hat schon etwas darunter gelitten“,
gibt er zu.
Es wurde schließlich doch ein Realschul-Abschluss,
während die Fußball-Laufbahn zunehmend nach oben
zeigte. Schließlich wurde Paul Seguin sogar Deutscher
Meister mit der A-Jugend des VfL Wolfsburg und bekam
dann auch gleich als Belohnung für seine guten
Leistungen einen Profivertrag. „Mit 18 Jahren durfte ich
bei den Profis ran. Trainer war damals Dieter Hecking,
von dem ich wirklich sehr viel gelernt habe“, erinnert
sich der 23-Jährige, der 2016 auch einen Einsatz in der
deutschen U21-Nationalmannschaft verbuchen konnte
und auch regelmäßig in der Bundesliga spielte. ▸
Im zentralen Mittelfeld
mit dem Blick für den
Mitspieler: Paul Seguin.
Kleeblat t-Magazin Nr. 08 | 21.02.2019 09