interview
Sie haben gesagt, Sie konnten die
Amtsgeschäfte nun guten Gewissens
übergeben…
Hack: Genau! Natürlich fühle ich
eine Verantwortung für all das, was wir
seit 1996 geschaffen haben. Und gerade
deswegen wollte ich sicher sein, dass ich
mit einem guten Gewissen abtreten kann.
Ich bin sicher, dass wir sowohl was die
personelle Aufstellung als auch die Infrastruktur
betrifft, sehr gut für die Zukunft
gerüstet sind. Meine Nachfolger sind in
unserem Verein herangereift, und ich
sage aus Überzeugung: Die können das!
Nun sind Sie der erste Ehrenvorsitzende
der SpVgg Greuther Fürth. Was wird er
denn nun tun, der Ehrenvorsitzende?
Hack: Ich werde zu den Spielen gehen,
mitfiebern, die Mannschaft anfeuern
und, je nach Spielausgang, jubeln oder
leiden. Aber ich werde mich nicht einmischen.
Selbstverständlich bekommt jeder,
der einen Rat von mir sucht, diesen auch.
Aber ich werde bestimmt nicht aktiv in
Junge Spieler entwickeln, akribisch arbeiten:
Maximilian Bauer. – Unten: Der Chef-Coach
mit seinen Co-Trainern Oliver Barth und Petr
die Vereinspolitik eingreifen, da können
Sie sicher sein.
Für eine komplette Rückschau reicht
unser Magazin nicht mal dann, wenn wir
es komplett mit diesem Interview füllen
würden. Deshalb: Was sind für Sie die
wichtigsten Ereignisse gewesen?
Damir Buric mit dem erst 18-jährigen
Hack: Zunächst mal: Alles, was sich
in unserer ersten Saison 1996/97 abgespielt
hat. Von der Vorstellung unserer
Idee in der Stadthalle mit Henry Kissingers
Botschaft über die sportlichen Erfolge,
vor allem der Pokalsieg nach unserem
Umzug nach Nürnberg, bis zum ersten
Umbau des Ronhofs in wenigen Wochen
im Sommer 1997. Wir hatten auf allen
Ebenen Erfolg, und das war wichtig, da
die Menschen uns deshalb glaubten, da
sie uns von da an folgten. Ich erinnere
mich oft an Edgar Burkarts Spruch „Wir
Fürther sind halt immer die Loser“. Damit
meinte er nicht nur das Sportliche. Aber
wir haben den Leuten hier ein Stück weit
den Glauben zurückgegeben, dass man
was schaffen kann, wenn man anpackt.
Ich glaube, wenn wir im ersten Jahr nicht
so erfolgreich gewesen wären, dann hätte
vieles nicht so laufen können.
Sie haben mal gesagt, in Ihrer Einschätzung
ist der sofortige Aufstieg 1997
sogar wichtiger gewesen als der Bundesliga
Aufstieg 2012…
Das stimmt. So schön 2012 war:
Aber wenn wir das alles damals 1997
nicht geschafft hätten, hätte es die späteren
Erfolge vielleicht gar nicht gegeben.
Der zweite Meilenstein war sicherlich
die Tatsache, dass wir nach langer Zeit
zu einer Pachtverlängerung für den Ronhof
gekommen sind, dass wir Conny ▸
Zweiter Meilenstein: OB Dr.
Thomas Jung, Conny Brandstätter,
Helmut Hack und
Fürths Wirtschaftsreferent
Horst Müller (v. l.) freuen
sich über die Pachtverlängerung
für den Sportpark Ronhof
bis 2050.
Erster Meilenstein: Helmut Hack erläutert
auf der Tribüne die Gründe
für den Umzug anlässlich des Pokalderbys
nach Nürnberg. Die SpVgg
gewann schließlich am 31. August
1996 vor 45 000 Zuschauern 2:1.
Kleeblatt-Magazin Nr. 06 | 21.12.2018 16