interview
Trainer nicht ein Risiko, diesen Job anzunehmen?
Buric: Sehen Sie, als ich zu Admira
Wacker gegangen bin, standen wir auch
unten. Wir haben uns stabilisiert, einige
Top-Mannschaften geschlagen und sogar
das Pokal-Halbfinale erreicht. Da habe
ich gesehen, dass man das schaffen
kann. Das hat mir das Selbstverständnis
gegeben, dass es auch bei der SpVgg
klappen wird.
Sie sind schon lange dabei, da macht
man sicherlich viele unterschiedliche Erfahrungen.
In Leverkusen haben Sie als
Assistent von Robin Dutt die Champions
League erlebt, mit Hajduk Split in Kroatien
einen richtig großen Verein trainiert…
Buric: Hajduk ist für Kroatien so ähnlich
wie die Bayern für Deutschland. Da
hast du als Trainer den Druck, dass du
immer gewinnen musst. Mit Leverkusen
haben wir es in die Gruppenphase der
Champions League geschafft. Aber ich
denke auch zurück an meine Zeit beim
MTV Ingolstadt, wo ich mit 27 Jahren
schon Spielertrainer in der Bayernliga
war.
Sie haben also schon als aktiver Spieler
lernen müssen, wie ein Trainer zu
denken. Da war die spätere Karriere als
Fußballcoach quasi bereits vorgezeichnet,
oder?
Buric: Nun ja, ich hatte ja in Kroatien
Sport studiert – meine Eltern sagten damals,
Schule und Studium sind wichtig,
der Fußball läuft so nebenbei. Aber als ich
dann in Deutschland Profi wurde, habe
ich schon während meiner Spielerkarriere
begonnen, die Trainerscheine zu machen.
So konnte ich meine Sportlehrer-Ausbildung
und die aktive Karriere verbinden
und bin Fußball-Lehrer geworden.
In Freiburg haben Sie dann, sowohl als
Spieler als auch als Trainer, die längste
Zeit verbracht. Das hat sie sicher geprägt?
Buric: Beim SC ging es neben dem
sportlichen Erfolg auch immer darum,
Talente zu entwickeln. Man hatte dort
ein toll funktionierendes Trainerteam.
Da habe ich gelernt, wie wichtig es ist,
dass man im Trainerteam großes Vertrauen
zueinander hat. Und dass die Vereinsführung
Fußballkompetenz hat. Was im
Übrigen auch in Fürth so ist – da sehe ich
schon einige Parallelen zum SC.
Der Austausch mit ihrem Trainer-
Team, mit den Gremien, ist Ihnen sehr
wichtig? Es gibt ja den einen oder anderen
Trainer, der das jetzt nicht unbedingt
in den Vordergrund stellt…
Buric: Ich habe hier ein wunderbar
funktionierendes Trainerteam mit Oliver
Barth als kompetentem Co-Trainer, ▸
»ich habe gelernt,
wie wichtig es ist,
dass man im Trainerteam
groSes
vertrauen zueinander
hat!«
Damir Buric
Junge Spieler entwickeln, akribisch arbeiten:
Damir Buric mit dem erst 18-jährigen Maximilian
Bauer. – Unten: Der Chef-Coach mit seinen
Co-Trainern Oliver Barth und Petr Ruman.
Kleeblatt-Magazin Nr. 04 | 21.10.2018 18