mehreren großen Klubs, ich habe mich
dann für Gladbach entschieden.“
Anfangs ging es vom Elternhaus mit
dem Borussia-Shuttlebus nach Gladbach,
bald aber zog Keita-Ruel ins Fußball-Internat
des Bundesligisten. „Ich hab mich
schnell eingewöhnt, es war ja auch nicht
so weit von Wuppertal, wenn spielfrei war,
war ich ja schnell daheim.“
Rückkehr nach Wuppertal
Am Ende der A-Jugend, im Jahr 2009,
sollte der frisch gebackene Stürmer dann
in die II. Mannschaft der Borussia, entschied
sich aber für einen Wechsel und
landete beim fünftklassigen Bonner SC,
wo ein ehemaliger Jugendtrainer des
Wuppertaler SV Cheftrainer war. Dann
folgte die Rückkehr zum Wuppertaler SV,
damals in der Dritten Liga und, 2011, der
bekannte Einschnitt im Leben des Daniel
Keita-Ruel. Über seine Haftstrafe und
die damit verbundenen
Umstände
ist vieles
geschrieben
worden, dass er
seine Lehren gezogen
hat, ebenfalls.
Neben allen
anderen Begleiterscheinungen
steht fest, dass
ihm diese Zeit einige
Jahre seiner
Karriere gekostet
hat. Der Angreifer
hofft aber,
dass er die jetzt
hinten dran hängen
kann.
„Ich fühle
mich topfit und war bisher glücklicherweise
nie schwer verletzt. Ich bin sicher, dass
ich noch viele Jahre spielen kann.“ Dafür
ordnet Keita-Ruel alles unter, macht
Extra-Schichten und achtet auf sportgemäße
Ernährung: „Ich versuche, meinen
Körper ständig zu pflegen, richtig zu regenerieren.“
Körperliche Robustheit, gepaart mit
technischen Fertigkeiten, zeichnen den
Stürmer aus. Und natürlich ein Riecher,
den jeder Mittelstürmer braucht. Wobei
»wir sind auf dem feld
wie brüder füreinander
da. jeder hilft
dem anderen!«
Daniel Keita-Ruel
„Keita“, wie ihn die meisten rufen, kein
reiner Strafraumstürmer ist. „Ich weiche
schon gerne auf die Flügel aus, lasse
mich ein wenig fallen.“ Das macht es den
Verteidigern schwer, ihn zu fassen.
„Nicht lange nachdenken“
Und selbst wenn es ihnen gelingt,
selbst wenn er doch einmal eine große
Chance versiebt: „Man darf nicht lange
drüber nachdenken – man muss sich darauf
konzentrieren, dass die nächste Chance
kommt. Das tue ich. Wenn man mir die
Tür einen kleinen Spalt aufmacht, gehe
ich durch.“
Beim Kleeblatt hat man Keita-Ruel
die Türe ganz weit aufgemacht. Nach seinem
guten Jahr bei Fortuna Köln in der
3. Liga hatte er viele Möglichkeiten. „Die
Fürther, vor allem Rachid Azzouzi“, betont
er, „haben sich am meisten um mich
bemüht. Deshalb habe ich mich für Fürth
entschieden. Und ich bin Rachid Azzouzi
und dem Kleeblatt dankbar, dass ich diese
Chance hier bekommen habe.“
Infos von Khaled Narey
Von Khaled Narey („Ein guter Freund
von mir“) hat er im vergangenen Jahr
mitbekommen, wie tief man im Abstiegssumpf
steckte. „Es war bestimmt eine
schwere Zeit – aber es ist auch mein Job,
dieses letzte Spieljahr vergessen zu lassen.“
Bisher ist das gelungen, nach rund
einem Saison-Viertel steht das Kleeblatt
oben, doch Keita-Ruel bleibt am Boden:
„Das geht doch schnell in dieser Liga. Wir
sind in der Findungsphase, müssen noch
einiges verbessern. Aber ich bin zuversichtlich.
Wir haben eine gute Stimmung,
sind auf dem Feld wie Brüder füreinander
da, jeder hilft dem anderen. Das ist die
beste Voraussetzung für Erfolg.“ js ■
Kleeblatt-Magazin Nr. 04 | 21.10.2018
portrait
12
Der Ball zappelt im Netz:
Daniel Keita-Ruel hat
soeben zum entscheidenden
0:1 in Dresden
getroffen. – Oben: Der
Stürmer freut sich mit
Rachid Azzouzi über den
Sieg in Duisburg.