obwohl auch Borussia Mönchengladbach
ein Auge auf den jungen Fußballer geworfen
hatte. Als er zur Alemannia kam, spielte
die gerade in der Bundesliga, in ihren
Reihen kickten beispielsweise die beim
Kleeblatt nicht ganz unbekannten Herren
Sascha Rösler und Rainer Plaßhenrich,
im Mittelfeld stand der neue SpVgg-Chefscout
Sergio Pinto. Mittlerweile hat der
Verein zwei Insolvenzen hinter sich und
ist in der Regionalliga angesiedelt.
Alles außer Innenverteidiger
Tobias Mohr ist Realist genug, um zu
wissen, dass der auch für ihn schmerzhafte
Abstieg der Schwarz-Gelben für junge
Nachwuchsspieler auch einen Vorteil
hatte: „Klar war es leichter, in die Erste
zu kommen, wenn die in der Regionalliga
spielt statt im Profifußball.“ So bekam
Mohr schon in seinem ersten Senioren-
Jahr Einsatzzeiten, entwickelte sich
schnell zum variablen Stammspieler, der
diverse Positionen ausfüllte („Eigentlich
alles außer Innenverteidiger…“), bevor er
sich im letzten Jahr auf der linken hinteren
Position festsetzte.
Plan B existierte
„Ich hatte den Profifußball als Ziel,
und im Sommer 2017 habe ich mir zwei
Jahre gegeben, um das zu verwirklichen“,
sagt Mohr. Dass der junge Mann, der in
Aachen sein Abitur ablegte, klare Vorstellungen
hat, zeigt sein Plan B: „Wenn es
nicht geklappt hätte, dann hätte ich bei
der Alemannia langfristig spielen können
und eine Lehre gemacht.“
»rachid azouzi und
die spvg haben sich
am meisten um
mich bemüht!«
Tobias Mohr
Geworden ist es aber Plan A: Durch
seine guten Leistungen in der vergangenen
Spielzeit wurden mehrere Vereine aus
Liga drei und zwei auf ihn aufmerksam.
„Rachid Azzouzi und die Fürther haben
sich am meisten um mich bemüht“, erläutert
Mohr seine Entscheidung fürs
Kleeblatt. „Außerdem ist das hier ein
etablierter Traditionsverein, bei dem es
aber trotzdem familiär zugeht, ähnlich
wie in Aachen.“
Schon einiges gelernt
In der Mannschaft ist Mohr schnell
angekommen, beispielsweise versteht
er sich mit Maxi Wittek sehr gut. Der ist
ja eigentlich ein Konkurrent auf der Position,
aber Mohr sagt: „Maxi ist ja nur
ein paar Tage älter als ich. Aber was der
schon alles mitgemacht hat im Profifußball,
da habe ich in den wenigen Wochen
schon einiges gelernt.“
Entwickeln und Einsatzminuten sammeln
Mittelfristig kann sich Tobias Mohr
durchaus vorstellen, auch zusammen mit
Wittek aufzulaufen: „Wir können ja beide
vorne wie hinten auf links spielen, da
könnte man ein Wechselspiel machen.
Aber jetzt ist es erst mal wichtig, dass
ich mich weiter entwickeln und Einsatzminuten
sammeln kann. Jedes Mal wird
es nicht so toll laufen wie gegen Sandhausen,
aber wenn ich der Mannschaft
immer mal wieder helfen kann, ist das in
meinem ersten Profijahr doch schon sehr
gut.“ js ■
Kleeblatt-Magazin Nr. 02 | 21.08.2018
portrait
Toooor: Tobias Mohr bejubelt
das 2:1 nach dem
verwandelten Elfmeter
von Daniel Keita-Ruel.
Beim Kanufahren konnten
Tobias Mohr und Daniel
Keita-Ruel schon mal die
Zusammenarbeit üben. Beim
1:1 gegen Sandhausen klappte
es mindestens genau so gut
wie auf der Wiesent.
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