T I T E LT H E M A
die Ronhofer sicher. Das führt im Viertelfinale zu einer
Begegnung mit einem alten Bekannten: Mal wieder der
HSV, den man in den zurückliegenden Jahren meist
besiegt
hatte, stellt sich mit Heimvorteil in Altona.
SpVgg siegt gegen 30 000 und den HSV
30 000 Menschen stehen naturgemäß hauptsächlich
hinter dem HSV, doch Georg „Allan“ Frank schießt die im
Kombinationsspiel wieder einmal überlegenen Fürther
nach Zuspiel von Leinberger in Führung. Karl Rupprechts
0:2 im Nachsetzen in der 47. Minute fällt zum günstigen
Zeitpunkt, die Hanseaten rennen vergeblich an gegen die
von Hans Hagen und Leinberger vortrefflich organisierte
Fürther Abwehr. Am Ende steht ein 2:0-Erfolg, der höher
hätte ausfallen können. „Die Fürther haben den HSV
billig
bedient“, schreibt ein anwesender Sportjournalist.
Im Halbfinale in Frankfurt steht neben dem Kleeblatt
das Überraschungsteam vom SC Breslau. Die Breslauer
hatten nach Verlängerung absolut überraschend den FC
Bayern München mit einem 4:3 eliminiert.
22 000 Menschen finden sich am 7. Juli im Frankfurter
Stadion ein, Breslau gilt wie schon gegen die
Bayern
als absoluter Außenseiter. Die Fürther sind gewarnt
– und gehen voll konzentriert in die Begegnung.
„Die Mannschaft“, so urteilt das Fachblatt „Der Fuß-
ball“ hinterher, „spielte, als ob sie im Ronhof vor eigenem
Stammpublikum
auftrete.“ Dabei hatten sich die
Frankfurter Fans auf die Seite des Außenseiters geschlagen
– verständlich, hatte das Kleeblatt doch einige
Wochen zuvor den FSV aus dem Rennen geworfen.
Andreas „Resi“ Franz zeigte gleich nach zwei Minuten,
was Sache ist: Aus 25 Metern schmettert der beste Torschütze
der SpVgg-Historie die Kugel zur Führung ins
Netz, Kießling erhöhte kurz darauf auf 2:0. Blaschkes
Anschlusstreffer in der 27. Minute brachte den für die
Breslauer schmeichelhaften
2:1-Pausenstand.
Katz und Maus mit dem Gegner
Nach dem Wechsel spielt das Kleeblatt mit dem
Gegner Katz und Maus, vier weitere Treffer durch Franz
(2), Auer und Rupprecht drücken die Überlegenheit der
SpVgg nur unzureichend aus.
Damit war das Endspiel erreicht. Der Gegner wurde in
einem Wiederholungsspiel ermittelt, denn in Berlin trennten
sich FCN und Hertha BSC 0:0. Das Wiederholungsspiel
steigt am 14. Juli 1928 in Düsseldorf. 50 000
Zuschauer
sehen ein grobes Geholze, schließlich gewinnen
die Berliner 3:2. So lautet das Endspiel am 28. Juli
1929 SpVgg Fürth gegen Hertha BSC Berlin, die Neuauflage
des Endspiels von 1926. js ■
(Fotos: Archiv der SpVgg)
Szene vom Halbfinale in Frankfurt: Rupprecht versetzt
einen Breslauer Abwehrspieler.
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